Weltbank korrigiert ihre Wachstumsprognose Chinas Konjunktur gewinnt an Fahrt
Chinas Wirtschaft wird in diesem Jahr nach Überzeugung der Weltbank stärker wachsen als bislang angenommen. Vor allem das milliardenschwere Konjunkturprogramm der Regierung in Peking trüge zu einem Konjunkturwachstum von 7,2 Prozent bei, teilte die Weltbank mit.
Die Weltbank hat ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in China nach oben korrigiert. Nach einem durch das Konjunkturprogramm der Regierung angekurbelten "beachtlichen" Wachstum gehe man nun von einer Zunahme von 7,2 Prozent im laufenden Jahr aus, teilte die Weltbank in Peking mit. Zuletzt hatte die Weltbank eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,5 Prozent erwartet. Die Regierung in Peking hält dagegen an ihrer 8-Prozent-Prognose für 2009 fest.
Milliardenschweres Konjunkturprogramm
Das Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung mit einem Volumen von vier Billionen Yuan (420 Mrd Euro) sieht vor allem staatliche Investitionen in Infrastruktur-Projekte vor. Allein die staatlichen Hilfen würden für ein Wachstum von sechs Prozent 2009 sorgen, sagte Weltbank-Ökonom Louis Kuijs. Weltbank-Chef Robert Zoellick hatte bereits in der vergangenen Woche gesagt, Chinas Wachstum werde die Welt aus der Rezession führen.
Kreditvergabe nimmt zu
Die Weltbank stellte zudem fest, dass die Kreditvergabe der Banken und die Inlandsnachfrage in China zugenommen habe. Nach offiziellen chinesischen Angaben verliehen die Banken in den ersten fünf Monaten des Jahres soviel Geld, wie die Behörden eigentlich für das Gesamtjahr geschätzt hatten.
China von Wirtschaftskrise besonders betroffen
Chinas stark exportorientierte Wirtschaft ist von der Finanz- und Wirtschaftskrise schwer getroffen. Die Exporte gingen in den ersten fünf Monaten des Jahres um mehr als 20 Prozent zurück. Und genau dort sieht die Weltbank auch nach wie vor Probleme für China: "Sehr schwache Exporte sind nach wie vor die größte Wachstumbremse". Auch Chinas Importe gingen um 20 Prozent zurück.
"Buy Chinese"-Klausel
Pekings Regierung hatte vor wenigen Tagen die Provinzverwaltungen angewiesen, bei Käufen nationale Produkte und Dienstleistungen soweit wie möglich zu bevorzugen. Damit reagierte die kommunistische Regierung auf inländische Beschwerden über eine ungerechte Verteilung von Aufträgen beim chinesischen Konjunkturpaket zugunsten ausländischer Firmen. Deutsche Wirtschaftsexperten zeigten sich besorgt. Die Europäische Kommission wollte von den Chinesen eine Erklärung zur sogenannten "Buy-Chinese"-Klausel verlangen.