Rückrufaktion in den USA 840.000 Daimler müssen in die Werkstatt
Daimler ist von möglicherweise schadhaften Airbags des japanischen Herstellers Takata stärker betroffen als bislang bekannt: Das Unternehmen ruft in den USA Hunderttausende Pkw und Vans zurück. Dadurch schmälert sich auch das Konzernergebnis 2015.
Daimler ruft in den USA 840.000 Fahrzeuge wegen möglicherweise defekter Airbags des japanischen Herstellers Takata in die Werkstätten. Betroffen seien 705.000 Mercedes-Benz Pkw und rund 136.000 Daimler Vans, teilte der Stuttgarter Autobauer mit. Das entspricht mehr als dem Doppelten des letzten US-Jahresabsatzes des Konzerns.
Die US-Verkehrsaufsicht hatte Daimler darüber informiert, dass der Behörde mögliche Defekte gemeldet worden seien. Seit Jahren sorgen defekte Airbags von Takata bei verschiedenen Autobauern für millionenfache Rückrufe. Sie können wegen technischer Mängel unvermittelt auslösen und so eine regelrechte Explosion verursachen, bei der Teile der Verkleidung durch den Innenraum des Fahrzeugs geschleudert werden.
Geringeres Konzernergebnis
Daimler teilte mit, Rückstellungen für den jetzigen Rückruf gebildet zu haben, die das Konzernergebnis 2015 um 340 Millionen auf 8,7 Milliarden Euro schmälern.
Honda hatte vor wenigen Tagen weitere 2,2 Millionen Autos in Nordamerika in die Werkstätten beordert. Seit 2008 reparierte Honda allein in den USA mehr als sechs Millionen Fahrzeuge wegen defekter Takata-Airbags. Als der von den Takata-Mängeln am stärksten betroffene deutsche Hersteller galt bislang BMW.
Ende Januar hatte die US-Verkehrsbehörde eine Ausweitung des landesweiten Rückrufs um fünf Millionen weitere Autos angekündigt. Weltweit stehen zehn Todesfälle mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung, neun davon in den USA.