Wegen Geschäften mit Epstein Deutsche Bank zahlt 75 Millionen US-Dollar
Über mehrere Jahre hat die Deutsche Bank Geschäftsbeziehungen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Epstein aufrechterhalten. Nun akzeptierte die Bank laut Medienberichten einen Millionen-Vergleich, um eine Sammelklage beizulegen.
Die Deutsche Bank hat einem Vergleich über 75 Millionen US-Dollar zugestimmt, um eine Sammelklage wegen der Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beizulegen. Das berichteten das "Wall Street Journal" und andere US-Medien unter Berufung auf die Anwälte der Kläger.
Das sei die wahrscheinlich größte Entschädigungssumme, die eine Bank in der US-Geschichte wegen sexueller Gewalt gezahlt habe, teilte die Anwaltskanzlei Edwards Pottinger der Nachrichtenagentur AP zufolge mit.
Ein US-Sprecher der Deutschen Bank wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren, verwies jedoch auf eine frühere Stellungnahme. "Es war ein Fehler, Jeffrey Epstein 2013 als Kunden aufzunehmen", hieß es in einer Mitteilung aus dem Jahr 2020, nachdem die New Yorker Finanzaufsicht der Bank eine Strafe von 150 Millionen US-Dollar auferlegt hatte. Der Finanzkonzern habe aus den Fehlern gelernt und bedauere die Verbindung zu Epstein zutiefst, hieß es.
Von Sexhandelsring profitiert?
Epstein war 2008 wegen Prostitution Minderjähriger verurteilt worden. 2019 wurde er wegen weiterer Verbrechen an Minderjährigen erneut angeklagt und verhaftet. Vor Prozessbeginn nahm er sich im August 2019 im Alter von 66 Jahren im Gefängnis das Leben.
Die Deutsche Bank wird beschuldigt, durch die Geschäftsverbidungen von Epsteins Sexhandelsring profitiert zu haben. Der Bank wird vorgeworfen, sie hätte von den Machenschaften wissen können, habe aber über Beweise hinweggesehen, um weiter profitable Geschäfte mit ihm zu machen.