Folgen der Eurokrise für deutsche Unternehmen Stärkster Export-Rückgang seit 2009
Der deutsche Außenhandel spürt die Folgen der Eurokrise. Im September sanken die Exporte im Vergleich zum September 2011 so stark wie zuletzt im Krisenjahr 2009: Sie fielen um 3,4 Prozent auf 91,7 Milliarden Euro. Auch die Einfuhren gingen zurück, verglichen mit dem Vorjahr um 3,6 Prozent.
Die deutschen Ausfuhren sind im September um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 91,7 Milliarden Euro gesunken. Das teilte das Statistische Bundesamt mit.
Der Umsatz der Exporteure brach damit so stark ein wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr. "Das ist der erste Rückgang im Jahresvergleich seit Januar 2010 und zugleich der stärkste seit November 2009", sagte ein Statistiker der Nachrichtenagentur Reuters.
Grund dafür ist die Rezession in vielen Eurostaaten. "Die europäische Schuldenkrise wirft ihre Schatten auf den deutschen Außenhandel", sagte der Präsident des Exportverbandes BGA, Anton Börner. "Die Einbrüche schmerzen, aber sie haben nicht das Niveau aus der Finanzkrise."
Ausfuhren in Drittländer gestiegen
Die Exporte in die Euro-Zone brachen um 9,1 Prozent ein, die in die restlichen EU-Länder um 2,7 Prozent. Dagegen wuchsen die Ausfuhren in Drittländer - zu denen beispielsweise die USA und große Schwellenländer wie China gehören - um 1,8 Prozent.
Die deutschen Importe fielen im September im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent. Die Einfuhren summierten sich auf 74,9 Milliarden Euro, was einem Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum September 2011 entspricht. Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Exporten und Importen - wies einen saison- und kalenderbereinigten Überschuss von 17,0 Milliarden Euro aus.