DGB setzt auf Gehaltssteigerungen Sommer verlangt mindestens Mindestlohn
Der Deutsche Gewerkschaftsbund will dafür kämpfen, dass in Deutschland schon bald kein Arbeitnehmer weniger als 8,50 Euro in der Stunde verdient. Zudem fordert er deutliche Gehaltssteigerungen. DGB-Chef Sommer verwies darauf, dass der Konsum eine Stütze der Konjunktur sei.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert deutliche Gehaltssteigerungen in diesem Jahr. Die Binnennachfrage könne mit steigenden Reallöhnen einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft leisten, sagte DGB-Chef Michael Sommer. Zwar schwächele die Konjunktur etwas, aber in der Industrie sei die Lage nicht nur stabil und der Ausblick positiv. "Deswegen gehen wir davon aus, dass es zu den oftmals prophezeiten Einbrüchen nicht kommt", sagte Sommer.
Im DGB sind die einzelnen Gewerkschaften für die Tarifpolitik zuständig. Die IG Metall etwa will ihre Forderung für die im Frühjahr startenden Tarifverhandlungen im Februar festlegen. Die für die deutsche Schlüsselbranche zuständige Gewerkschaft hatte zuletzt im Dezember die Erwartungen an einen hohen Lohnzuwachs gedämpft. Damals nannte der einflussreiche Bezirk Baden-Württemberg eine Erhöhung von mindestens 3,4 Prozent. Bei den Mitarbeitern seien die aber Erwartungen höher.
Sommer: Allgemeiner Mindestlohn wird kommen
DGB-Chef Sommer bekräftigte die Forderung seines Verbandes nach einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Der gesetzlich fixierte Mindestlohn müsse dann alle "darunter liegenden Löhne kassieren". Spätestens nach der nächsten Bundestagswahl werde der Mindestlohn im Gesetzblatt stehen. "Da bin ich absolut sicher", sagte Sommer. Mit einem Mindestlohn in der Leiharbeitsbranche sei es nicht getan. Leiharbeiter müssten im Übrigen "nach einer kurzen Einarbeitungszeit" beim Lohn mit den Stammbeschäftigten gleichgestellt werden.
Von diesem Jahr an gelten bereits für etwa vier Millionen Beschäftigte in Deutschland branchenspezifische Mindestlöhne. Als weitere Branche ist die Zeitarbeit mit etwa 900.000 Beschäftigten dazugekommen.