Preis für Ökostrom EEG-Umlage sinkt auf knapp 6,8 Cent
Die Energiewende bleibt für Stromkunden teuer. Zwar sinkt die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr leicht auf knapp 6,8 Cent pro Kilowattstunde - zugleich schlagen aber steigende Netzentgelte zum Ausbau der Stromtrassen zu Buche.
Erstmals seit 2015 sinkt die Umlage für Ökostrom wieder. Sie wird im kommenden Jahr bei 6,792 Cent pro Kilowattstunde liegen, wie die vier Übertragungsnetzbetreiber mitteilten.
Damit ist die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) 1,3 Prozent niedriger als in diesem Jahr. Derzeit beträgt der Wert 6,88 Cent - ein Rekordhoch.
Grundlage für die Berechnung der EEG-Umlage ist die Prognose der für das kommende Jahr zu erwarteten eingespeisten Menge aus Ökostrom-Anlagen.
Energiewende bleibt teuer
Auch wenn die sogenannte Ökostrom-Umlage für Strom aus Windkraft und Sonne 2018 sinkt, schlagen zugleich steigende Netzentgelte zum Ausbau der Stromtrassen zu Buche. Damit dürften sich für Verbraucher weiterhin keine spürbaren Einsparungen beim Strompreis ergeben.
Experten rechnen nur mit wenigen Euro Entlastung pro Haushalt, denn die EEG-Umlage ist nur eine Komponente, die den Strompreis bestimmt - eine weitere sind die Netzentgelte. Diese wollen die Netzbetreiber zum Teil kräftig erhöhen.
Industrie bevorzugt
Die privaten Verbraucher zahlen deutlich mehr für die Energiewende als die Industrie. Mehr als 2000 Unternehmen sind von der Umlage mehr oder minder befreit. Würden alle gleich belastet, wäre der Strom im privaten Haus knapp ein 0,5 Cent günstiger, rechnen Experten vor.
Die Denkfabrik Agora Energiewende rechnet für 2019 wieder mit einem deutlicheren Anstieg der EEG-Umlage. Sie wird nach der Prognose dann bis etwa 2023 auf ihrem höchsten Niveau bleiben – das wären rund 8 bis 9 Cent. Danach werde sie dauerhaft gegen Null sinken.
Mit Informationen von Werner Eckert, SWR