E-Mobilität in der EU Alle 60 Kilometer eine Ladesäule
Die Europäische Union hat sich auf verbindliche Ziele zum Ausbau der Ladeinfrastruktur geeinigt. Künftig soll es an den wichtigsten Verkehrsachsen mindestens alle 60 Kilometer Ladesäulen geben.
Die Staaten der Europäischen Union wollen mehr Ladestationen für Elektroautos und Tankstellen für alternative Treibstoffe einrichten. Dazu haben der EU-Rat der Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament eine vorläufige Einigung erzielt, wie die schwedische Ratspräsidentschaft mitteilte.
Die Einigung sende ein klares Signal, dass benutzerfreundliche Aufladeinfrastrukturen und Tankstellen für alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff in der gesamten EU eingerichtet werden, erklärte der schwedische Infrastrukturminister Andreas Carlson. Ziel sei es, mehr Ladekapazitäten in den Städten sowie entlang der Autobahnen zu schaffen.
Auch Wasserstoff-Infrastruktur wird ausgebaut
In den kommenden Jahren sollen Autofahrer entlang der wichtigsten Verkehrsachsen mindestens alle 60 Kilometer eine Ladesäule finden können. Der Kompromiss zwischen EU-Staaten und Parlament sieht außerdem vor, dass alle 200 Kilometer Tankmöglichkeiten für Wasserstoff entstehen. "Die Bürger werden keinen Grund mehr haben, sich Sorgen wegen der Suche nach Lade- und Tankstellen für ihr Elektro- oder Brennstoffzellenauto zu machen", so Carlson.
Die Ausbauziele gelten zunächst für das sogenannte TEN-V-Kernnetz. Darunter versteht man die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der EU. In Deutschland zählt dazu vor allem ein Großteil der Autobahnen.
"Endlich klare und rechtlich bindende Ziele"
"Die Zahl der Elektroautos hat sich seit 2016 versiebzehnfacht, die der Ladestationen aber nur versechsfacht", sagte der Europaabgeordnete Ismail Ertug (SPD). Mit dem Kompromiss seien nun ambitionierte Ziele für die Elektro- und Wasserstoffl-Ladeinfrastruktur ausgehandelt worden. "Wir haben nun endlich klare und rechtlich bindende Ziele für den Ausbau der Infrastruktur in ganz Europa", sagte der CDU-Abgeordnete Jens Gieseke.
Im Tagesverlauf wird erwartet, dass die EU-Energieminister grünes Licht für den Kompromiss zwischen Deutschland und der EU-Kommission zu E-Fuels geben. Deutschland hatte bei dem für 2035 geplanten Verbrenner-Aus eine Ausnahme für eine neue Typenklasse für Autos durchgesetzt, die allein mit E-Fuels betrieben werden können.