Stärkster Rückgang in 60 Jahren Erzeugerpreise so stark gesunken wie noch nie
Der Preissturz bei der Energie hat auch die Erzeugerpreise massiv gedrückt: Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vermeldet den stärksten Rückgang in den vergangenen 60 Jahren. Die Entwicklung der Erzeugerpreise gibt Experten zufolge Hinweise auf den künftigen Verlauf der Inflation.
Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Juli so stark gesunken wie nie zuvor. Auf Jahressicht gingen sie um 7,8 Prozent zurück - das war der stärkste bislang gemessene Einbruch im Jahresvergleich seit Beginn der Statistik vor 60 Jahren, meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Die Preise hätten damit wieder das Niveau vom Mai 2007 erreicht. Im Monatsvergleich sanken die Preise um 1,5 Prozent.
Ursache sind die Energiepreise
Als Ursache für den Preissturz geben die Statistiker neben der schwachen Nachfrage infolge der Wirtschaftskrise, die viele Unternehmen zu Preissenkungen zwang, vor allem die Energiepreise an. Sie waren im Juli 2008 so explodiert, dass sie zum bisherigen Höchststand des Erzeugerpreisindexes geführt hatten. Seitdem sind sie aber stark gefallen: Im Juli 2009 lagen die Energiepreise dem Bundesamt zufolge um 16,5 Prozent unter denen von Juli 2008 und sanken gegenüber dem Vormonat allein um 4,5 Prozent.
Hinweise auf künftigen Verlauf der Inflation
Vor knapp einem Jahr - im August 2008 - wurde noch der höchste Anstieg der Erzeugerpreise seit 27 Jahren registriert. Damals wie heute war die Entwicklung von den Energiepreisen getrieben, 2008 allerdings in die umgekehrte Richtung.
Die Entwicklung der Erzeugerpreise gibt Hinweise auf den künftigen Verlauf der Inflation, denn hier werden Preisänderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses gemessen. Diese Änderungen wirken sich später auch auf die Verbraucherpreise aus.