Streit um Suchergebnisse EU will Streit mit Google beilegen
Seit Jahren prüft die EU-Kommission, ob Google Suchergebnisse manipuliert und damit seine Marktmacht ausnutzt. Dieser Streit könnte nun gütlich beigelegt werden. Google habe sich bereit erklärt, immer auch drei Konkurrenzangebote anzuzeigen, so die Kommission.
Nach drei Jahren Streit um die Internetsuche von Google ist nach Angaben der EU-Kommission eine gütliche Lösung in Aussicht. Die EU-Kommission hatte geprüft, ob der US-Internetkonzern Suchergebnisse manipuliert und damit seine Marktmacht zu Lasten der Verbraucher ausnutzt. Er sei mit den neuen Zugeständnissen von Google grundsätzlich einverstanden, teilte der zuständige EU-Kommissar Joaquín Almunia in Brüssel mit. "Ich glaube, dass diese Vorschläge auf die Bedenken der EU-Kommission eingehen", sagte Almunia.
Immer drei Konkurrenzangebote anzeigen
Google hat demnach mehrere Neuerungen vorgeschlagen. Den Nutzern soll unter anderem durch Beschriftung und graphische Elemente klar gemacht werden, wenn es sich bei den hervorgehobenen Spezial-Suchdiensten um Produkte von Google selbst handelt. Google garantiert laut Almunia zudem, beim Suchergebnis neben eigenen Spezialservices für Waren, Hotels oder Restaurants stets auch drei Konkurrenzangebote anzuzeigen.
Verfahren läuft seit 2010
Mehrere Unternehmen hatten sich über Google beschwert, darunter die US-Online-Reiseanbieter Expedia und TripAdvisor. Sie werfen Google vor, bei der Suchmaschine auf unfaire Weise eigene Dienste in den Vordergrund zu stellen. Die EU-Kommisson hatte daraufhin Ende 2010 ein Verfahren wegen möglicher Wettbewerbsverzerrungen eröffnet. Sie wirft Google vor, bei den Suchanzeigen Wettbewerber wie Microsoft sowie Preis- oder Reisesuchmaschinen zu benachteiligen und eigene Dienste, wie etwa Google Flights für Flugreisen, in den Vordergrund zu rücken.
Bevor die EU-Kommission die Zusagen rechtsverbindlich machen könne, werde sie aber zunächst noch die Meinung von Konkurrenten einholen, so Almunia. Mit dem Kompromiss würde Google einer möglichen Strafe von bis zu fünf Milliarden Dollar entgehen.