Ausfuhren steigen den zweiten Monat in Folge Deutsche Exporte legen überraschend zu
Die deutsche Exporteure trotzen der Schuldenkrise und der schwächelnden Konjunktur: Die Ausfuhren stiegen im September um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt mit. Allerdings dürften die Exporteure die Folgen der Schuldenkrise bald stärker zu spüren bekommen.
Trotz anhaltender Schuldenkrise in Europa und der weltweiten Konjunkturabkühlung hat der deutsche Export im September überraschend zugelegt. Der Wert der Ausfuhren stieg im Vergleich zum starken August kalender- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete.
Analysten hatten mit einem saison- und kalenderbereinigten Minus von 1,0 Prozent gerechnet , nachdem die Ausfuhren im August um kräftige 3,2 Prozent zugelegt hatten. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 95,0 Milliarden Euro ins Ausland - 10,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Das macht Hoffnung auf ein solides drittes Quartal. Der Außenhandel gibt positive Impulse", sagt Thomas Amend von HSBC Trinkhaus und auch Jörg Lüschow von der WestLB sieht im dritten Quartal gute Chancen auf ein ordentliche Wachstum: "Der Außenhandel dürfte die Wirtschaft angekurbelt haben."
Importe nehmen leicht ab
Die Importe nach Deutschland fielen um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten hier ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Insgesamt wurden Waren im Wert von 77,6 Milliarden Euro eingeführt - 11,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Aufträge brechen ein
Für Ende 2011 und Anfang 2012 sieht der Ausblick allerdings laut Volkskwirt Lüschow weniger erfreulich aus: "Die Nachfrage aus dem Ausland wird schwächer. Hier werden die Firmen die Folgen der Schuldenkreise spüren."
Denn während die Zahlen zu den Ausfuhren im September noch gut ausfielen, sieht es bei den Auftragseingängen bereits schwieriger aus: Sie brachen wegen schwacher Nachfrage aus den Euro-Ländern im September mit 4,3 Prozent ein - so stark wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Die Bestellungen aus den Euro-Ländern gingen dabei mit 12,1 Prozent besonders stark zurück. Etwa 40 Prozent der deutschen Ausfuhren landen in der Währungsunion.
Dennoch erwarten der Branchenverband BGA und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dass der Exportumsatz in diesem Jahr erstmals die Marke von einer Billion Euro übertrifft. Von Januar bis September lag er bereits bei rund 792 Milliarden Euro. Das sind 13,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.