Außenhandel legt 2012 kräftig zu Deutsche Exporteure sind seit November Billionäre
Der Außenhandel hat 2012 neue Rekordwerte erzielt. Die deutsche Wirtschaft führte bereits bis zum November Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro aus. Allerdings gab es Ende des Jahres einen ersten Dämpfer - Im- und Exporte lagen im Spätherbst im Minus. Ökonomen glauben an einen kurzen Einbruch.
Die deutschen Exporteure haben in Rekordtempo die Umsatzgrenze von einer Billion Euro geknackt. Von Januar bis November verkauften sie Waren im Wert von 1,018 Billionen Euro ins Ausland - 4,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. 2011 war erstmals der Wert von einer Billion Euro erreicht worden, allerdings erst im Dezember.
Für 2012 rechnet der Außenhandelsverband BGA mit einem Plus von vier Prozent auf den Rekordwert von 1,103 Billionen Euro. In diesem Jahr sollen die Exporte sogar um fünf Prozent auf 1,16 Billionen Euro wachsen.
Eurokrise lässt Außenhandel im November schrumpfen
Zum Jahresende ging dem Außenhandel jedoch die Luft aus: Im November sanken die Ausfuhren verglichen mit dem Vormonat preis- und saisonbereinigt um 3,4 Prozent und damit so stark wie seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Die Importe sanken sogar um 3,7 Prozent. "Deutschland leidet unter der Euro-Krise", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank der Nachrichtenagentur Reuters. Die meisten Experten gehen deshalb davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal erstmals seit einem Jahr schrumpfen wird. Commerzbank-Ökonomin Ulrike Rondorf befürchtet sogar ein "deutliches Minus".
Allerdings stehen die Chancen nach Ansicht vieler Ökonomen nicht schlecht, dass der Konjunktureinbruch rasch überwunden wird.