Einschätzung von Ratingagentur Fitch senkt Bonität von fünf Euro-Ländern
Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit von fünf Staaten der Eurozone schlechter ein, darunter Italien und Spanien. Gesenkt wurden auch die Bonitätsnoten von Slowenien, Belgien und Zypern. Die Bewertung für Irland wurde hingegen nicht angetastet. Der Ausblick für alle Länder ist negativ.
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von fünf Staaten der Eurozone herabgestuft. Die Bonitätsnote von Italien und Spanien - immerhin die dritt- beziehungsweise viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone - sowie von Slowenien sei gleich um zwei Noten gesenkt worden, teilten die Analysten in London mit. Bei Belgien und Zypern wurde die Kreditwürdigkeit um eine Note gesenkt. Das Rating von Irland wurde hingegen bestätigt.
Fitch begründete die Entscheidung mit einer gesunkenen Fähigkeit der Länder, auf Schocks zu reagieren. Für alle Länder wurde der Ausblick mit negativ bewertet. Fitch hatte sie im Dezember unter verschärfte Beobachtung gestellt und seitdem ihr Rating überprüft. Managing Director Edward Parker hatte die Herabstufung bereits vor eineinhalb Wochen angekündigt.
Italiens Regierungschef Mario Monti reagierte gelassen auf die Herabstufung der Kreditwürdigkeit seines Landes. Das seien alles Dinge, die nicht neu seien, und sie urteilten nicht über die aktuelle Politik Italiens, betonte er laut Nachrichtenagentur Ansa.
Schlechte Noten auch von S & P und Moody's
Erst Mitte des Monats hatte die Ratingagentur Standard & Poor's auf einen Schlag neun Euro-Staaten herabgestuft, darunter waren ebenfalls Italien, Spanien, Slowenien und Zypern. Europas zweitgrößte Volkswirtschaft Frankreich sowie Österreich verloren ihre Bestnoten "AAA". Deutschland behielt indes sein Spitzenrating. In der Folge büßte auch der Euro-Rettungsschirm EFSF sein Top-Rating ein. Schlechtere Bonitätsnoten erschweren es Schuldnern in der Regel, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu leihen. Die Märkte reagierten allerdings gelassen auf die Herabstufungen.