Streit um EU-Reformen zur Flugsicherung Fluglotsen sagen europaweiten Streik ab
Europas Fluglotsen haben ihren angedrohten Streik nach einem neuen Gesprächsangebot der EU-Kommission vorerst abgesagt. Das teilte die deutsche Fluglotsen-Gewerkschaft mit. Die EU plant eine Deregulierung des Luftraums. Das wird von den Lotsen abgelehnt.
Die Fluglotsen haben den für den 10. Oktober geplanten europaweiten Streik abgesagt. Die europäische Fluglotsen-Gewerkschaft ATCEUC habe sich nach umfangreichen Beratungen dazu entschlossen, nicht wie angekündigt in den Arbeitskampf zu gehen, teilte die deutsche Fluglotsen-Gewerkschaft GdF mit.
EU-Kommission gesprächsbereit
Grund sei, dass die EU-Kommission Gesprächsbereitschaft gezeigt habe. Die europäische Fluglotsengewerkschaft hatte ihre 14.000 Mitglieder für die kommende Woche zu einem Arbeitsausstand aufgerufen, um gegen die geplante Vereinfachung der Flugsicherung durch die EU-Kommission zu demonstrieren. Arbeitnehmervertreter werfen ihr vor, dass sie mit ihren Vorschlägen die Sicherheit des Flugverkehrs auf Spiel setze.
30 nationale Flugsicherungen
Die europäischen Flugverkehrssteuerung ist aus Sicht der EU-Kommission zersplittert und damit ineffizient. Denn der Luftraum wird von knapp 30 verschiedenen nationalen Flugsicherungen überwacht. Flüge können wegen der nationalen Aufteilung oft keine direkte Route nehmen, wodurch sich die Flugzeiten verlängern, mehr Kraftstoff verbraucht wird und mehr Schadstoffe ausgestoßen werden.