Untersuchungen der EU Sind die Kosten für Flugtickets zu hoch?
Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen zwei führende Anbieter von Reservierungssystemen bei Flügen eingeleitet. Möglicherweise gab es unerlaubte Absprachen, die zu überhöhten Preisen für Flugtickets geführt haben könnten.
Das EU-Kartellamt untersucht, ob die Flugticket-Buchungsanbieter Amadeus und Sabre gegen europäische Wettbewerbsvorschriften verstoßen haben. Konkret solle geprüft werden, ob die Verträge von Amadeus und Sabre mit Airlines und Reisebüros den Wettbewerb beim Vertrieb von Flugtickets beschränken, teilte die EU-Kommission - das oberste Kartellamt in Europa - mit.
"Wir haben Bedenken, dass solche Beschränkungen Innovationshemmnisse schaffen und die Ticketvertriebskosten erhöhen, was letztlich für die Fluggäste zu einem Anstieg der Ticketpreise führen könnte", sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Absprachen werden unter die Lupe genommen
Die Brüsseler Behörde will nun prüfen, ob bestimmte Klauseln in Vereinbarungen zwischen den Buchungssystemanbietern sowie Fluggesellschaften und Reisebüros diese einschränken, die Dienste anderer Ticketanbieter in Anspruch zu nehmen.
Amadeus und Sabre sind weltweit führende Anbieter von Computerreservierungssystemen. Dort sind alle Informationen über die Flüge der einzelnen Airlines zusammengefasst. Die dafür von den Anbietern verlangten Gebühren sind immer wieder Grund für Streit.
Die EU-Kommission betonte, die Prüfung werde ergebnisoffen geführt. Eine Frist gibt es nicht. Der Statistikbehörde Eurostat zufolge wurden im Jahr 2017 in der Europäischen Union mehr als eine Milliarde Flugpassagiere befördert.