Milde Temperaturen Gasspeicherstand steigt wieder
Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Verbrauch aus und bilden ein Puffersystem für den Markt. Nach mehr als einem Monat, in dem die Füllstände gesunken sind, wird nun wieder mehr eingespeichert. Das liegt auch an den milden Temperaturen.
Nach 40 Tagen sinkender Füllstände ist in den deutschen Gasspeichern am Samstag erstmals wieder eingespeichert worden. Nach vorläufigen Zahlen des europäischen Speicherverbandes GIE erhöhte sich der Füllstand um 0,07 Punkte auf 71,58 Prozent.
Zuletzt war in Deutschland am 8. Januar Gas eingespeichert worden. Durch regelmäßige Entnahmen sank seitdem der Speicherstand von 91,2 auf 71,58 Prozent.
Speicher im Februar gut gefüllt
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zeigte sich erfreut. "Die milden Temperaturen und das Gassparen helfen und tragen zur Vorsorge für den Winter 23/24 bei", schrieb er auf Twitter. In den Jahren 2021 und 2022 waren die Speicher Mitte Februar deutlich stärker geleert als derzeit.
Im November waren es 100 Prozent
Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Am 1. Februar waren die Speicher mit 78,6 Prozent fast doppelt so voll wie vom Energiewirtschaftsgesetz vorgeschrieben.
Deutschland erhält dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe, und zwar aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Zudem wird Gas mittlerweile auch über neue LNG-Terminals an den deutschen Küsten per Schiff angeliefert.
Gasspeicher zur Heizperiode wieder komplett gefüllt?
Die Gasspeicherbetreiber rechnen damit, dass die Speicher in Deutschland zu Beginn der Heizperiode 2023/2024 wieder zu 100 Prozent gefüllt sein können. Eine erneute umfangreiche Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/24 sei physikalisch möglich, so die Initiative Energien Speichern (INES) jüngst.
INES-Geschäftsführer Sebastian Bleschke äußerte sich daher optimistisch zur Gaslage im restlichen Winter 2022/2023: "Die Verbrauchseinsparungen sind zwar im Januar gegenüber Dezember gesunken, eine Gasmangellage müssen wir aber trotzdem nicht befürchten." Dies gelte selbst bei extrem niedrigen Temperaturen.