Verbraucherstimmung leidet unter Eurokrise Getrübte Konsumlaune in der Vorweihnachtszeit
Schuldenkrise und schwächere Konjunktur haben die Kauflaune der Deutschen kurz vor der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts gedrückt. Das GfK-Konsumklimabarometer für Dezember fiel um 0,2 auf 5,9 Punkte, wie die Gesellschaft für Konsumforschung mitteilte. Das ist der erste Rückgang seit Juni.
Die Eurokrise und die schwächere Konjunktur drücken in der Vorweihnachtszeit auf die Kauflaune der Verbraucher. Im Dezember werde sich das Konsumklima in Deutschland voraussichtlich leicht eintrüben, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit. Der Aufwärtstrend der vergangenen Monate werde "vorerst zum Stillstand" kommen".
Trotz des leichten Rückgangs aber bleibe das Gesamtniveau "zufriedenstellend". Der Index, mit dem das Konsumklima gemessen wird, sinkt im Dezember auf voraussichtlich 5,9 Punkte, wie die GfK mitteilte.
Für November betrug der Wert demnach 6,1 Punkte wie schon im Oktober. Durch das noch immer insgesamt zufriedenstellende Niveau bleibe der private Konsum weiter "eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur", erklärte die GfK. Trotzdem seien die Verbraucher "nach wie vor aufgrund der europäischen Schuldenkrise sowie der spürbar sinkenden Konjunktur verunsichert".
Verbraucher insgesamt nicht pessimistisch
Im November hätten sich deswegen die einzelnen Faktoren, aus denen das Konsumklima errechnet werde, "uneinheitlich" entwickelt. Zwar hätten sich die Erwartungen der Verbraucher zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands im November "auf niedrigem Niveau" behauptet, teilte die GfK mit. Diese hätten zum dritten Mal in Folge geringfügig zugelegt.
Die Einkommenserwartungen der Verbraucher seien jedoch deutlich zurückgegangen. Im langfristigen Vergleich seien die Einkommenserwartungen gleichwohl "noch immer als gut zu bezeichnen". Mit den Einkommenserwartungen verringerte sich im November die Anschaffungsneigung der Verbraucher, wie die GfK weiter mitteilte. Auch hier bleibe das Niveau aber "nach wie vor sehr hoch".
Schlechte Zinsen ermuntern zum Kaufen
Grund hier für sei die gute Beschäftigungslage in Deutschland. Diese verringere die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes und fördere damit die Planungssicherheit "gerade im Hinblick auf größere, werthaltige Anschaffungen".
Gefördert werde die Konsumneigung auch dadurch, dass durch niedrige Zinsen die Anreize zum Sparen derzeit gering seien.