GfK-Konsumklimaindex Inflation und Schulden drücken die Stimmung
Die deutschen Verbraucher rechnen mit einer schwächeren Konjunktur und niedrigeren Einkommen - die Bereitschaft, größere Anschaffungen zu tätigen, sinkt. Gründe dafür sind die inflationstreibenden Energiekosten und die Schuldenkrise. Der GfK-Konsumklimaindex sank zum dritten Mal in Folge.
Hohe Energiepreise, Inflation und die Schuldenkrise in Europa haben die Kaufbereitschaft der Deutschen den dritten Monat in Folge gedrückt. Der für Juni ermittelte GfK-Konsumklimaindex fiel von 5,7 auf 5,5 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit rund einem halben Jahr, teilte die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit.
Die 2000 befragten Verbraucher rechnen mit einer schwächeren Konjunktur und schlechteren Einkommensaussichten. Das Geld für größere Anschaffungen sitzt deshalb nicht mehr so locker wie bisher. "Die Verschärfung der Schuldenkrise in Griechenland sowie die anhaltend hohen Energiepreise dämpfen den Optimismus, den die Konsumenten bislang an den Tag legten", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Damit geraten die nach wie vor sehr guten Rahmenbedingungen in Deutschland, wie sinkende Arbeitslosigkeit und der kräftige Konjunkturaufschwung, im Augenblick etwas in den Hintergrund." Pessimistischer schätzten die Verbraucher die wirtschaftlichen Aussichten zuletzt im Juli 2010 ein.
Im Gegensatz zum Konsumklimaindex bleibt die Einschätzung der Unternehmen weiter optimistisch. Der Geschäftsklimaindex, den das ifo-Institut bereits gestern veröffentlicht hatte, stagniert auf hohem Niveau.