Unsicherheit bei den Opel-Beschäftigten Fabriken von Trollhättan bis Saragossa
Durch den Verbleib von Opel bei General Motors bangen viele deutsche Beschäftigte erneut um ihre Arbeitsplätze. Alle Absprachen mit Magna sind hinfällig geworden. Doch nicht nur in Deutschland sind Restrukturierungen wahrscheinlich. Eine Übersicht der GM-Standorte in Europa.
Opel wurde 1929 vom US-Konzern General Motors (GM) übernommen. Da war der damals größte deutsche Autobauer bereits 67 Jahre alt. Damit ist Opel einer der ältesten Autoproduzenten der Welt. Die von Adam Opel gegründete Firma war in den ersten Jahrzehnten mit der Herstellung von Nähmaschinen und Fahrrädern erfolgreich. 1899 begann man mit dem Bau von Automobilen. Opel war der erste deutsche Hersteller, der in den 1920er-Jahren die Fließbandproduktion einführte und auf Autos als Massenartikel setzte. Heute beschäftigt Opel 25.500 Mitarbeiter an vier Standorten.
Aber nicht nur die Opel-Mitarbeiter in Rüsselsheim oder Bochum bangen um die Zukunft von General Motors. Und nicht nur an deutschen Standorten werden die Modelle der Marke Opel gefertigt, sondern auch in Werken in Belgien, Polen und Spanien. Zudem gibt es zahlreiche Zulieferer und Partnerfirmen. Vor allem die Schwestermarken Opel und Vauxhall in Großbritannien sind eng verzahnt.
DEUTSCHLAND (rund 25.500 Mitarbeiter)
Rüsselsheim: Am Firmensitz in der Nähe von Frankfurt fertigen 15.500 Mitarbeiter pro Jahr bis zu 270.000 Autos. Neben der Produktion ist hier das technische Entwicklungszentrum von Opel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Standort 1950 komplett neu aufgebaut.
Bochum: Auf einem ehemaligen Zechengelände liegen drei Opel-Fabriken. Rund 5000 Mitarbeiter fertigen hier den Opel Astra und den Opel Zafira sowie Achsen und Getriebe. Pro Jahr laufen etwa 240.000 Autos vom Band. Das zweite deutsche Opel-Werk besteht seit 1962.
Eisenach: In dem Werk in Thüringen bauen rund 1700 Beschäftigte den neuen Corsa. Das Werk startete 1992.
Kaiserslautern: In Rheinland-Pfalz arbeiten etwa 3400 Beschäftigte. Sie fertigen Motoren und Kraftstoffeinspritzungen. Die Produktion begann im Jahr 1966.
SPANIEN (rund 7000 Mitarbeiter)
Saragossa: In Spanien fertigt GM die Modelle Corsa und Meriva. Pro Jahr werden etwa 490.000 Wagen produziert.
SCHWEDEN (rund 4900 Mitarbeiter)
Trollhättan: In dem schwedischen Werk laufen jedes Jahr rund 100.000 Fahrzeuge vom Band - neben dem Saab 9-3 und Saab 9-5 der Cadillac BLS.
GROSSBRITANNIEN (rund 4700 Mitarbeiter)
Ellesmere Port: In Großbritannien produziert das Unternehmen etwa 130.000 Astra unter der Marke Vauxhall, die britische Version von Opel.
Luton: In der Nähe eines der Londoner Flughäfen produziert GM in einem Joint Venture mit Isuzu Motors seit 1987 den Opel / Vauxhall Vivaro, der auch als Renault Trafic verkauft wird.
BELGIEN (rund 2500 Mitarbeiter)
Antwerpen: In der belgischen Hafenstadt werden jährlich etwa 200.000 Opel Astra gefertigt.
POLEN (rund 3400 Mitarbeiter)
Gleiwitz: In dem polnischen Werk fertigt der Autobauer vor allem die Modelle Opel Agila, Astra und Zafira - pro Jahr etwa 190.000 Stück.
FRANKREICH (rund 1700 Mitarbeiter)
Batilly: Im Osten Frankreichs entsteht der Opel Movano, der auch als Renault Master verkauft wird. Die Jahresproduktion des Transporters liegt bei 16.000 Fahrzeugen.
Cerizay: Im Nordwesten des Landes läuft der Opel Tigra vom Band. Der Karosseriehersteller Heuliez produziert jährlich knapp 12.000 Exemplare des Zweisitzers.