Treffen der Euro-Finanzminister zu Griechenland Eurogruppen-Chef erhöht den Druck
In den Verhandlungen der Geldgeber mit Griechenland bestehen laut Eurogruppen-Chef Dijsselbloem weiterhin große Differenzen. Nur eine umfassende Reformliste sei Grundlage für die Auszahlung der blockierten Finanzhilfen, sagte er beim Treffen der Euro-Finanzminister.
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem fordert "erheblich mehr Fortschritte" bei den griechischen Reformbemühungen. Diese reichten bislang nicht aus, um die letzte Rate aus dem EU-Rettungspaket über 7,2 Milliarden Euro freizugeben, sagte er beim Finanzministertreffen der Eurozone in Riga. Die Zeit für eine Lösung werde für die griechische Regierung knapp. Athen braucht das Geld eigentlich noch in diesem Monat, um den Staatsbankrott abzuwenden. Die Vereinbarung vom 20. Februar sei nach wie vor der Rahmen für die Verhandlungen, sagte Dijsselbloem.
Der Eurogruppen-Chef sagte weiter, es bestünden unvermindert "weite Differenzen" zwischen beiden Seiten. Er schloss aus, dass die Eurogruppe der linksgerichteten Regierung auf halbem Weg entgegenkommt und die Hälfte der letzten Kredittranche überweist.
Varoufakis sieht Fortschritte
Demgegenüber äußerte sich der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis optimistisch. Die Verhandlungen seien in den vergangenen Wochen vorangekommen. "Wir sind uns einig, dass eine Vereinbarung schwierig wird", räumte Varoufakis in Riga ein. Eine Einigung werde aber kommen. "Es wird schnell passieren, weil das die einzige Option ist, die wir haben." Zugleich kritisierte der Minister einzelne Forderungen der internationalen Gläubiger, unter anderem die nach einem Gesetz zu Zwangsversteigerungen.
Athen soll möglichst bald ein Reformpaket vorlegen, um im Gegenzug die eingefrorene Milliardenrate zu erhalten. Ohne diese Unterstützung droht dem Land der Bankrott und der Austritt aus dem Euro.