Agentur gibt negativen Ausblick Moody's stuft Griechenland weiter herab
Angesichts großer Zweifel über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft. Sie senkte die Bonitätsnote um drei Stufen und bewertete den Ausblick weiter negativ. Griechenland reagierte mit Empörung auf die Bewertung.
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Euro-Staats Griechenland deutlich herabgestuft. Die Bonitätsnote werde um drei Stufen von Ba1 auf B1 zurückgesetzt, teilte die Agentur mit. Zudem ist der Ausblick für das Rating negativ, was auf weitere Herabstufungen hindeutet.
Die Ratingagentur begründet die deutliche Herabstufung mit drei Faktoren: Es gebe Zweifel, dass Griechenland seine "sehr ambitionierten" Konsolidierungsmaßnahmen tatsächlich umsetzen könne. Zudem sieht die Agentur strukturelle Probleme auf der Einnahmenseite des Staates. Darüber hinaus verweist Moody's auf Unwägbarkeiten beim neuen europäischen Rettungsschirm nach 2013.
Empörung in Athen
In Athen löste der Schritt Empörung aus: Moody's liefere "keine objektive und ausgeglichene Schätzung der Situation", erklärte das griechische Finanzministerium. Der Zeitpunkt der Herabstufung sei merkwürdig. Moody's habe in seine Analyse offenbar nur Risiken einfließen lassen und jüngste Konsolidierungsfortschritte und Reformen nicht gewürdigt. Athen verwies zudem auf das griechische Reformpaket, das von der EU, dem IWF und der EZB streng kontrolliert werde.
Nach der neuerlichen Abwertung wird es für Griechenland noch schwieriger, Kredite zu bekommen. Das Land hatte mit der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ein dreijähriges Hilfsprogramm vereinbart und sich im Gegenzug zu durchgreifenden Reformen verpflichtet. Das Land musste im Frühjahr 2010 mit Hilfskrediten gerettet werden. Bei allen drei großen Ratingagenturen haben die Staatsschulden Athens inzwischen "Ramschstatus". Neben Moody's zählen Standard & Poor's (S&P) und Fitch zu den weltweit größten Agenturen.