Demonstration in Thessaloniki 20.000 Griechen protestieren gegen Sparkurs
Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung sind in Griechenland wieder Tausende von Menschen auf die Straße gegangen. Bei ihrem Marsch durch Thessaloniki forderten sie unter anderem die Verstaatlichung der Banken. Am Rande der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Etwa 20.000 Menschen haben in Griechenland gegen die strikte Sparpolitik der Regierung protestiert. Nach einem Aufruf der wichtigsten Gewerkschaften des Landes zogen die Demonstranten am Abend durch Thessaloniki.
Sparkurs wird beibehalten
Am Rande der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Jugendliche versuchten polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Die Beamten setzten Tränengas ein. Regierungschef Giorgos Papandreou kündigte ungeachtet der Proteste an, am Sparkurs festzuhalten.
Die Demonstranten zogen in fünf Zügen durch die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie hielten Plakate wie "Der Kapitalismus muss für die Krise zahlen" und "Verstaatlicht die Banken" hoch. Ihr Ziel war die Messe von Thessaloniki, wo Papandreou eine Rede hielt. Dabei rief er die Griechen zu weiteren gemeinsamen Anstrengungen und Opfern auf. "Das ist ein Kampf um das Überleben Griechenlands. Entweder wir führen ihn alle zusammen oder wir werden alle zusammen untergehen."
Kredithilfen in Höhe von 110 Milliarden Euro
Das hoch verschuldete Griechenland hatte im Zuge der Finanzkrise massive Schwierigkeiten, sich neues Geld zu leihen. Um eine Staatspleite zu verhindern, sagten die Euro-Länder und der IWF Kredithilfen in Höhe von insgesamt bis zu 110 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre zu. Im Gegenzug musste sich die griechische Regierung zu rigiden Sparplänen verpflichten.
Griechenland muss allein in diesem Jahr sein Staatsdefizit von fast 13 Prozent auf rund acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts drücken. Deshalb gibt es Einschnitte in fast allen Bereichen, unter anderem wurden das Rentenalter erhöht und die Renten im Schnitt um sieben Prozent gekürzt.