EU-Kartellamt durchsucht Konzernbüros Bei Henkel nicht alles sauber?
Der Henkel-Konzern ist erneut ins Visier der EU-Kartellbehörde geraten: Die Büros des Konsumgüterherstellers und mehrerer Konkurrenten wurden durchsucht. Die Firmen sollen illegale Preisabsprachen bei Waschmitteln, Geschirrspülmitteln, Reinigern und Weichspülern getroffen haben.
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat bestätigt, dass die europäischen Kartellbehörde gegen ihn ermittelt. Ein Firmensprecher erklärte, es habe Durchsuchungen gegeben, nannte aber keine Details. Die Europäische Kommission teilte mit, sie prüfe seit dieser Woche, ob es in der Branche Preisabsprachen bei Waschmitteln, Geschirrspülmitteln, Reinigern und Weichspülern gegeben habe. "Ich kann bestätigen, dass es Durchsuchungen bei Henkel gegeben hat", sagte ein Henkel-Sprecher in London.
Konkurrenten ebenfalls verdächtigt
Auch beim niederländisch-britischen Konkurrenten Unilever prüften die EU-Behörden Büros in den Niederlanden, Belgien, Österreich, Spanien und Italien. Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) bestätigte seinerseits Durchsuchungen und erklärte, die Europäische Kommission bei ihren Ermittlungen unterstützen zu wollen. "Unsere Büros in Belgien, Deutschland, Spanien, Österreich, Italien, Ungarn und Tschechien kooperieren voll mit den Kommissions-Mitarbeitern", sagte ein P&G-Sprecher. Beim US-Konzern Sara Lee gab es ebenfalls eine Razzia durch niederländische Behörden in Utrecht.
Bereits im Februar Bußgeld gegen Konzerne
Erst im Februar hatte das Bundeskartellamt wegen illegaler Preisabsprachen gegen Henkel, Sara Lee und Unilever insgesamt 37 Millionen Euro Bußgeld verhängt. Sie hatten sich nach Erkenntnissen der Wettbewerbshüter vor dem Jahreswechsel 2005/06 gegenseitig über ihre Preisverhandlungen mit dem Einzelhandel informiert und die Listenpreise für die Drogerieartikel um fünf Prozent angehoben.