Neue Prognose vom ifo-Institut "Das Schlimmste wird die Arbeitslosigkeit"
Nach dem drastischen Konjunkturabsturz in diesem Jahr kommt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des ifo-Instituts auch im kommenden Jahr noch nicht wieder auf die Beine.
Für dieses Jahr prognostizierte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn in München einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 6,3 Prozent, 2010 werde die Wirtschaftsleistung dann noch einmal um 0,3 Prozent nachgeben. "Die Rezession wird sich auf dem Arbeitsmarkt ab den Sommermonaten 2009 verstärkt bemerkbar machen", erklärte Sinn.
Im Jahresdurchschnitt rechnet das ifo-Institut mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl von 3,581 Millionen in diesem Jahr auf 4,337 Millionen im kommenden Jahr. Das werde auch auf den Konsum drücken, sagte Sinn.
Bei Produktion und Nachfrage sieht er erst im Frühjahr 2010 eine Bodenbildung. Vom zweiten Halbjahr 2010 an sei dann eine ganz leichte Erholung, allerdings im nahezu "unmerklichen Bereich" in Sicht. "Im nächsten Jahr gibt es praktisch noch kein wirkliches Wirtschaftswachstum", erklärte der ifo-Chef.
Noch im Dezember war das Institut davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 2,2 Prozent schrumpft, danach war Deutschland aber immer tiefer in die Rezession gerutscht.
Generell kämen wirtschaftliche Entwicklungen in den USA hierzulande mit einer Verzögerung von etwa eineinhalb Jahren an, sagte Sinn. "Das bedeutet, dass bei uns das Schlimmste erst noch kommt. Das Schlimmste, was die Menschen spüren werden, ist die Arbeitslosigkeit."