Nur noch 0,8 Prozent Inflationsrate Heizen, Tanken, Essen - alles billiger
Das Leben in Deutschland verteuert sich kaum noch - und viele Produkte waren im Juli sogar billiger als ein Jahr zuvor, zum Beispiel Sprit, Heizöl, Obst oder Gemüse. Unterm Strich stand eine Inflationsrate von 0,8 Prozent, die niedrigste seit viereinhalb Jahren.
Die Inflationsrate in Deutschland ist auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren gesunken. Waren und Dienstleistungen hätten im Juli nur 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor gekostet, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Juni waren es 1,0 Prozent gewesen.
Niedriger fiel die Teuerungsrate zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent aus, als die Wirtschaft mit den Nachwehen der Weltfinanzkrise zu kämpfen hatte. Die Inflation liegt schon seit fast zwei Jahren unter dem von der Europäische Zentralbank (EZB) angestrebten Wert von knapp zwei Prozent.
Entlastet wurden die Verbraucher vor allem bei den Energiekosten, die um durchschnittlich 1,5 Prozent sanken. Leichtes Heizöl kostete 6,0 Prozent weniger als im Juli 2013, Kraftstoffe 3,1 Prozent weniger. Strom verteuerte sich hingegen um 1,7 Prozent.
Bald dürfte die Inflation anziehen - wegen der höheren Löhne
Nahrungsmittel kosteten im Schnitt 0,1 Prozent mehr. Fast fünf Prozent weniger mussten Verbraucher für Obst bezahlen, der Preis für Gemüse sank durchschnittlich sogar um knapp acht Prozent. Besonders günstig: Kartoffeln, die sich um knapp ein Drittel verbilligten.
Teurer als vor einem Jahr waren Molkereiprodukte: Für Schnittkäse wurden 14,7 Prozent mehr verlangt, für Quark 13,8 Prozent, für Joghurt 6,4 Prozent mehr. Von Reuters befragte Ökonomen sagen für dieses Jahr eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,1 Prozent voraus. 2015 soll sie auf 1,8 Prozent steigen.
Ein Grund für das erwartete Plus sind steigende Lohnkosten, die die Unternehmen an ihre Kunden weiterreichen dürften. Zuletzt hatten sich sowohl die Bundesbank als auch die EZB ungewöhnlich deutlich für höhere Löhne ausgesprochen.