Inflation auf niedrigstem Stand seit drei Jahren Günstiges Benzin drückt die Preise
Billigerer Kraftstoff hat die Inflation im Oktober auf den niedrigsten Stand seit August 2010 gedrückt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Preise insgesamt nur um 1,2 Prozent. Bei einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent bezeichnet man die Preise als stabil.
Die derzeit günstigen Preise für Benzin, Diesel und Heizöl haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gedrückt. Im Oktober stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 1,2 Prozent. Das meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden und bestätigte damit vorläufige Zahlen. Eine niedrigere Inflationsrate sei zuletzt im August 2010 mit einem Prozent ermittelt worden.
Im Vergleich zum Oktober 2012 sanken die Preise für Mineralölprodukte deutlich, wie die Statistiker betonten. Heizöl war um 10,4 Prozent günstiger, Kraftstoffe um 5,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Mineralölpreise hätte die Inflationsrate im Oktober bei 1,7 Prozent gelegen.
Strom, Butter und Fleisch sind teurer geworden
Strom hingegen war im vergangenen Monat mit 11,5 Prozent deutlich teurer als vor einem Jahr. Kräftig kletterten auch die Preise für Nahrungsmittel: Sie wurden binnen Jahresfrist um 4,2 Prozent teurer. Der Preis für Butter stieg um etwa 28 Prozent, für H-Milch um fast 20 Prozent. Bei Fleisch und Fleischwaren stiegen die Verbraucherpreise um knapp vier Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche den Leitzins auf ein neues historisches Tief von 0,25 Prozent gesenkt und dies vor allem mit der extrem niedrigen Inflation begründet. Die EZB sieht Preisstabilität bei der Marke von nahe, aber unterhalb von zwei Prozent gewahrt. Preisstabilität ist ein Hauptziel der Geldpolitik der Zentralbank. Experten vermuten, dass die EZB mit ihrer historischen Zinsentscheidung der Gefahr einer sogenannten Deflation vorbeugen will. Bei einer Deflation sinken die Preise. Folge kann sein, dass Unternehmen und Verbraucher zunehmend mit Investitionen zögern, da sie immer niedrige Preise erwarten. Dies kann die Konjunktur weiter schwächen.