Staatsverschuldung geringer Auch Irland verrechnet sich um Milliarden
Deutschland ist mit milliardenschweren Rechenfehlern nicht allein. Das irische Finanzministerium räumte ein, dass das Land 3,6 Milliarden Euro weniger Schulden habe als bislang kalkuliert. Der Fehler sei durch eine Doppelzählung zustande kommen, erklärte ein Sprecher des Ministeriums.
Das von den Euro-Partner gestützte Irland hat deutlich weniger Schulden als bislang angenommen. Das Finanzministerium in Dublin teilte mit, dass aufgrund eines Rechenfehlers die Gesamtverschuldung Ende 2010 um 3,6 Milliarden Euro zu hoch angegeben worden sei. Diese Summe entspricht etwa 2,3 Prozent des irischen Bruttoinlandsprodukts.
Das irische Finanzministerium machte eine Doppelzählung für den Fehler verantwortlich. Versehentlich sei ein Betrag an zwei Stellen als Defizit gemeldet worden und dadurch zweimal in der Bilanz aufgetaucht.
Schuldenstand sinkt durch Korrektur
Laut den ursprünglich bei der EU gemeldeten Zahlen summierte sich der Gesamtschuldenstand Irlands Ende des vergangenen Jahres auf rund 148 Milliarden Euro und damit auf 94,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Durch die Korrektur sinkt der Wert auf 92,6 Prozent. Allerdings übersteigt auch diese Zahl den von der EU akzeptierten Grenzwert von 60 Prozent bei weitem. Das Land wird durch ein Rettungspaket der Euro-Staaten und des Internationalen Währungsfonds bei der Sanierung der Staatsfinanzen gestützt.
In Deutschland hatte in den vergangenen Tagen ein Buchungsfehler in Höhe von 55,5 Milliarden Euro für Aufsehen gesorgt. Er betraf die Bad Bank der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate, die FMS Wertmanagement. Durch die Korrektur des Fehlers sank der Gesamtschuldenstand Deutschland um 2,6 Prozentpunkte auf 81,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.