Verheerende Wirtschaftsdaten bestätigt IWF fordert Spanien zum Sparen auf
"Die Zeit drängt", heißt es in einem vom Internationalen Währungsfonds vorgelegten Bericht über Spaniens Wirtschaftsdaten. Angesichts verheerender Zahlen fordert der IWF einen strengen Sparkurs und strukturelle Reformen. Die wirtschaftliche Perspektive Spaniens sei "schwach und anfällig".
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Spanien zu tiefgreifenden Wirtschaftsreformen und einer strengen Haushaltsdisziplin aufgefordert. Der IWF gehe davon aus, dass die spanische Wirtschaft bis auf weiteres nur ein schwaches Wachstum erreichen werde, heißt es in einem in Madrid veröffentlichten Bericht.
Die konjunkturellen Aussichten in Spanien seien ungewiss. Die Wirtschaftserholung im Lande dürfte lediglich "schwach und anfällig" ausfallen. Mittelfristig werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur zwischen 1,5 und 2,0 Prozent jährlich steigen.
Dringende Reform des Arbeitsmarkts gefordert
Neben Sparmaßnahmen fordert der IWF dringend strukturelle Reformen: Vor allem auf dem Arbeitsmarkt und im Bankensystem seien rasche Maßnahmen erforderlich. "Der Arbeitsmarkt funktioniert nicht", betonte der IWF unter Hinweis auf die hohe Arbeitslosenquote von über 20 Prozent in Spanien. Es sei eine ehrgeizige und umfassende Reform nötig, um die Flexibilität zu erhöhen und Neueinstellungen zu fördern. "Die Zeit drängt", betonte der IWF.
Spaniens Regierung kündigt Maßnahmen an
Die spanische Regierung will noch in dieser Woche eine Arbeitsmarktreform auf den Weg bringen. Die größte Gewerkschaft des Landes, CCOO, hatte diesbezüglich Gesprächsbereitschaft signalisiert, zugleich aber mit einem Generalstreik gedroht.
Spaniens Wirtschaft war 2008 in eine Rezession gerutscht. Das Land leidet nicht nur an den allgemeinen Folgen der weltweiten Konjunktur- und Finanzkrise, sondern auch unter dem Platzen der in den vergangenen Jahren entstandenen Immobilienblase. Zuletzt hatte Spanien 1993 eine Rezession erlebt.