3,8 Prozent Minus im ersten Quartal Japan rutscht in Rekordrezession
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt beschleunigt ihre Talfahrt. Von Januar bis März sank das Bruttoinlandsprodukt in Japan um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Es war der stärkste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg. Im Jahresvergleich lag das Minus bei 14,2 Prozent.
Die japanische Wirtschaft ist zum Jahresauftakt im Rekordtempo geschrumpft. Zwischen Januar und März sank das Bruttoinlandsprodukt laut den revidierten Angaben um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Dies bedeutet den stärksten Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg. Gegenüber dem Vorjahresquartal wurde sogar ein Minus von 14,2 Prozent errechnet.
Die Wirtschaftsleistung Japans schrumpfte bereits das vierte Quartal hintereinander. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt spürt wegen seiner großen Exportabhängigkeit ähnlich wie Deutschland die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise stärker als andere Staaten.
Konjunkturprogramme gegen die Rezession
Für positive Impulse sorgte im ersten Quartal lediglich der Staatskonsum, der durch die Konjunkturprogramme der japanischen Regierung begünstigt wurde. Um die Folgen der Krisen abzufedern, schnürte die Regierung seit Oktober bereits Konjunkturpakete im Gesamtvolumen von 75 Billionen Yen. Im Mai verabschiedete das Parlament einen Nachtragshaushalt in Rekordhöhe. Mit dem zusätzlichen Geld will Regierungschef Taro Aso die größte Konjunkturspritze aller Zeiten finanzieren.
Hoffnung an der Börse
Dennoch machte sich an der Börse in Tokio zuletzt Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung breit: Der japanische Leitindex Nikkei kletterte erstmals seit acht Monaten über die Marke von 10.000 Punkten. Zum Handelsschluss fiel das Kursbarometer für 225 führende Werte allerdings wieder etwas zurück und schloss mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 9981,33 Zählern.