Neues Konjunkturprogramm in Japan Billionen Yen für schwächelnde Wirtschaft
Japans Regierung legt ein weiteres milliardenschweres Konjunkturprogramm auf. Billige Kredite von der Zentralbank sollen dazu beitragen, der Wirtschaft wieder auf die Füße zu helfen. Das Gesamtvolumen des Pakets beträgt umgerechnet mehr als 100 Milliarden Euro.
Japan kämpft mit aller Macht gegen das schwache Wirtschaftswachstum und den starken Yen: Regierungschef Naoto Kan kündigte ein weiteres Konjunkturpaket in Höhe von 920 Milliarden Yen (rund 8,5 Milliarden Euro) an.
Die Zentralbank pumpte zudem auf Druck der Regierung frisches Geld in den Markt und stellte den Finanzinstituten des Landes zehn Billionen Yen (92 Milliarden Euro) zum Zinssatz von 0,1 Prozent für die kommenden sechs Monate zur Verfügung.
Mit dem neuen Konjunkturprogramm will die japanische Regierung den Kauf umweltfreundlicher Produkte ankurbeln, Studenten bei der Jobsuche helfen und kleinen Firmen unter die Arme greifen. Kan sagte, die Regierung fördere Arbeit, Investitionen und Bildung.
Das neue Konjunkturprogramm solle in der kommenden Woche verabschiedet werden und Ende des Monats in Kraft treten.
Zurückhaltung der Konsumenten
Das Bruttoinlandsprodukt in Japan war im zweiten Quartal nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gewachsen. Gründe waren ein schwacher Konsum und der durch den starken Yen gebremste Export. Die Japaner halten sich bei großen Anschaffungen zurück, weil sie darauf warten, dass die Preise noch weiter sinken werden.
Das hat auch mit dem Höhenflug des Yen zu tun: Dieser steht derzeit auf einem 15-Jahres-Hoch gegenüber dem Dollar; er dürfte bald ein Neun-Jahres-Hoch gegenüber dem Euro erreichen.