500 Konzerne für strenges Klimaschutzabkommen Industrie fordert ehrgeizige Emissionsziele
In der Debatte um den Klimaschutz ergreift die Wirtschaft die Initiative. 500 Konzerne verlangten von den Regierungen ein ehrgeiziges Abkommen mit niedrigen Grenzwerten für die Emission von Treibhausgasen. Sie forderten zugleich Anreize für Investitionen in klimafreundliche Produkte.
Ein Bündnis aus mehr als 500 internationalen Konzernen hat die Industrieländer zu ehrgeizigen Zielen im Kampf gegen den Klimawandel aufgefordert. Sie veröffentlichten das "Kommuniqué von Kopenhagen", in dem sie ein globales Abkommen über den Klimawandel fordern. Dieses zu verabschieden, ist das Ziel der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen Ende des Jahres. Falls die Verhandlungen scheitern sollten, verschärfe das die Unsicherheit und führe zu einem weiteren Vertrauensverlust in der Krise, schrieben die Konzerne. Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung werde nicht möglich sein, solange die Klimafrage nicht gelöst sei.
Unternehmen fordern politische Anreize für Investitionen in klimafreundliche Technologien.
Weltweite Obergrenzen notwendig
Die Unterzeichner, zu denen auch deutsche Unternehmen wie Allianz, BASF, Deutsche Telekom, E.on und Siemens zählen, stellten konkrete Forderungen für ein Klimaschutzabkommen auf. Sie verlangten weltweite Obergrenzen für die Emission von Treibhausgasen bis 2050 einschließlich mehrerer Zwischenziele. In den nächsten zehn Jahren müssten die Emissionen rapide sinken. Sie verwiesen dabei auf eine notwendige Reudzierung um 50 bis 85 Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts.
Die Industriestaaten sollten sich nach Ansicht der Konzerne zu Reduktionszielen verpflichten, die weit über dem weltweiten Durchschnitt liegen. Erforderlich seien Strategien, um die derzeitige Rezession zu überwinden und gleichzeitig den Grundstein für ein kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum zu legen. Sie verlangten politische Signale und Anreize als Augangspunkt für Milliardeninvestitionen in kohlenstoffarme Produkte und Technologien. "Wir müssen es vermeiden, in eine Zukunft mit hohen Kohlenstoffemissionen zu gehen", heißt es in dem Kommuniqué.
Zuverlässige Prüfung der Emissionen nötig
Die Konzerne plädierten zudem für eine zuverlässige Messung und Prüfung der Emissionen, um die Ziele des künftigen Klimaabkommens durchsetzen zu können. Sie sprachen sich zudem für ein globales Konzept für Emissionen der internationalen Luft- und Schifffahrt aus und forderten eine Strategie zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid.