Notenbanken senken Prognosen Spanien, Portugal und Zypern in tiefer Rezession
Die Aussichten für die Konjunktur in Europa verdüstern sich. Die Zentralbanken in Spanien, Portugal und der Slowakei senkten die Prognosen für ihre Länder deutlich. Auch Zyperns Regierung bereitet die eigene Bevölkerung bereits auf eine tiefe Rezession vor. Deutschland spürt längst die Folgen der Krise.
Die Notenbanken mehrerer EU-Staaten haben die Konjunkturprognosen für ihre Länder deutlich gesenkt. Angesichts der anhaltenden Schuldenprobleme in der Eurozone und der schwächelnden Weltwirtschaft stehen die Zeichen vor allem in Südeuropa auf Rezession.
Schwere Rezession in Portugal und Spanien
In Portugal geht die Notenbank inzwischen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen wird. Bislang hatte sie ein Minus von 1,9 Prozent erwartet. Auch in Spanien warnte die Notenbank vor einer Verschärfung des Abschwungs. Während die Regierung für 2013 offiziell einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent erwartet, geht die Zentralbank mittlerweile von einem Minus um 1,5 Prozent aus. Damit würde sich die Rezession im Vergleich zum Jahr 2012 noch leicht verschärfen. Die Arbeitslosenquote wird demnach im laufenden Jahr die Rekordmarke von 27,1 Prozent erreichen.
Auch die Zentralbank der Slowakei korrigierte ihre Konjunkturprognose massiv nach unten. Sie schätzt nun, dass die heimische Wirtschaft im laufenden Jahr um 0,7 Prozent wachsen wird. Bislang hatten die Notenbanker offiziell mit einem Plus von 1,3 Prozent gerechnet.
Abschwung in Zypern
Die schlechteste Entwicklung aller EU-Staaten muss neben Griechenland allerdings Zypern fürchten. Schon vor Verabschiedung des Rettungspakets rechnete die EU-Kommission offiziell mit einem Einbruch des zyprischen Bruttoinlandsprodukts um 3,5 Prozent. Nach der Einigung auf die Bedingungen der Hilfen erklärte Zyperns Arbeitsminister Harris Georgiades: "Wir erwarten tiefe Rezession und steigende Arbeitslosigkeit." Diese Erwartung teilt EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn. "Die nahe Zukunft wird für das Land sehr schwierig werden", sagte er.
Wirtschaftsweise erwarten für Deutschland nur Mini-Wachstum
Dass die wirtschaftlichen Probleme in vielen EU-Staaten auch Deutschland treffen, wird auch hierzulande immer deutlich. Erst gestern korrigierten die Wirtschaftsweisen ihre Konjunkturprognose für die Bundesrepublik deutlich nach unten. Nachdem sie im November noch ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent für das Jahr 2013 vorausgesagt hatten, gehen sie nun nur noch von 0,3 Prozent aus.