Um 0,25 Prozent US-Notenbank erhöht erneut den Leitzins
Wie erwartet hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins um weitere 0,25 Prozent erhöht. Es war die elfte Erhöhung in Folge. Gleichzeitig halten sich die US-Notenbanker weitere Schritte offen.
Wie erwartet hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins um weitere 0,25 Prozent erhöht. Es war die elfte Erhöhung in Folge. Gleichzeitig halten sich die US-Notenbanker weitere Schritte offen.
Die US-Notenbank Federal Reserve treibt den Leitzins nach einer Pause nochmals in die Höhe. Sie hob ihn am Abend um einen viertel Prozentpunkt an - auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Befragte Experten hatten unisono damit gerechnet. Nur eine Minderheit von ihnen erwartet jedoch, dass die Fed im September noch nachlegt.
Damit könnte der Zinsgipfel nun erreicht sein. Die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell hatten im Juni die Füße still gehalten. Zugleich signalisierten sie damals, dass sie zur Bekämpfung der hohen Inflation noch bis zu zwei Anhebungen für dieses Jahr ins Auge fassten. Sinkende Energiepreise sorgten zuletzt allerdings dafür, dass die Teuerungsrate in den USA im Juni um einen vollen Punkt auf 3,0 Prozent zurückging - der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren.
2,0 Prozent-Marke kommt in Sicht
Deshalb erwarten Experten nicht, dass die Fed einen weiteren schritt gehen wird. vielmehr dürfte sie auf Sicht fahren. Die Zentralbank strebt eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an, die nun allmählich in Sichtweite kommt.
"Für die nächste Sitzung im September hält sich die Fed alle Optionen offen, wobei unseres Erachtens der jüngste unerwartet deutliche Inflationsrückgang für eine erneute Zinspause spricht. Im Grundsatz fahren die Notenbanker jetzt auf Sicht: Wir gehen derzeit davon aus, dass der heutige elfte Zinsschritt seit März 2022 der letzte gewesen ist. Dies deshalb, da die US-Wirtschaft bis zum Herbst so deutlich zur Schwäche neigen sollte, dass Letzteres die Inflationsgefahren aus Sicht der Fed aufwiegt", kommentiert Elmar Völker von LBBW Research.
KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib verweist darauf, dass der Preisdruck zuletzt auf breiter Front nachgelassen habe. Falls sich diese gute Entwicklung bis zur Fed-Sitzung im September fortsetze, werde die US-Notenbank voraussichtlich von weiteren Zinsschritten absehen: "Die letzten Datenpunkte haben die Hoffnung genährt, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, ohne die Konjunktur zu sehr abzuwürgen", so die Expertin.