Streik der Flugbegleiter endet Und UFO droht schon wieder
Nach dem Abschluss des siebentägigen Ausstands der Flugbegleiter heute können Lufthansa-Kunden aufatmen - zumindest vorerst. Denn die Gewerkschaft UFO droht bereits wieder mit Streiks und will sich mit anderen Gewerkschaften zusammentun.
Zum Abschluss ihres Rekordstreiks haben die Flugbegleiter der Lufthansa mit neuen Arbeitsniederlegungen gedroht. Der Vorstand müsse ein deutliches Zeichen für eine neue Führungskultur setzen, verlangte der Chef der Kabinengewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, bei der Kundgebung zum Streikabschluss vor der Frankfurter Konzernzentrale.
"Wenn sich nichts ändert, sind jederzeit Streiks wieder möglich", sagte er unter dem Jubel der Menge. Ein konkretes Datum nannte Baublies nicht. UFO könne auch zusammen mit anderen Gewerkschaften Streiks organisieren, sagte er.
Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens forderte die Belegschaft auf, gemeinsam zu Lösungen zu kommen. "Wir wollen eine starke Lufthansa." Finanzvorstand Simone Menne sagte, dass die zuletzt gestiegenen Gewinne des DAX-Konzerns allein auf die günstige Entwicklung des Ölpreises zurückzuführen sei, nicht auf Einsparungen beim Personal.
Rund 1000 Teilnehmer auf Abschlusskundgebung
Zu der Kundgebung nach sieben Streiktagen hatten UFO und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit aufgerufen, während von ver.di nur einzelne Mitglieder ohne Vorstandsaufruf ihre Solidarität mit den Streikenden kundtaten. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf insgesamt etwa 1000.
Die ver.di-Verhandlungsführerin Christine Behle forderte in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erneut einen runden Tisch zu den offenen Rentenfragen, um die sich auch der Flugbegleiter-Streik dreht. Teilnehmen sollten das Unternehmen, UFO, Cockpit und ver.di, sagte das Behle. Dazu habe es im April erste Sondierungen gegeben, die aber nicht weiter verfolgt worden seien. Ver.di habe von Beginn an gefordert, die Dinge gemeinsam zu lösen, die alle Beschäftigten angehen. Das sei bei den Betriebsrenten der Fall.
Die Übergangsversorgung für den Vorruhestand gibt es hingegen nur für das fliegende Personal. Die Lufthansa will nach Angaben von Lufthansa-Personalchefin Volkens den Vorschlag prüfen. Das Unternehmen wolle zu einer Lösung am Verhandlungstisch kommen.
Normalbetrieb am Wochenende?
Die Lufthansa musste wegen des am Freitag vergangener Woche gestarteten Ausstands rund 4700 Flüge streichen, auf die mehr als 550.000 Passagiere gebucht waren. Am Wochenende wollte Lufthansa möglichst schnell wieder zum Normalbetrieb zurückkehren und insbesondere sämtliche Langstreckenverbindungen in die Luft bringen. Auf Kurz- und Mittelstrecken könne es allerdings noch vereinzelte Ausfälle geben, sagte ein Unternehmenssprecher.