Verhandlungen über Klimaabgabe für Airlines EU macht Zugeständnis im CO2-Streit
Die Europäer wollen eine Klimaabgabe für Fluglinien - was der Rest der Welt eher kritisch sieht. Darum versucht es Brüssel nun mit einem Kompromissangebot: Belastet werden zunächst nur innereuropäische Flüge. Trips gen Asien oder Amerika bleiben unberührt.
Europa geht im Streit um eine Klimaabgabe für Fluggesellschaften auf Länder wie China oder die USA zu. Der zuständige EU-Vertreter Jos Delbeke erklärte, dass man einen Vorschlag vorgelegt habe, wonach nur Flüge im europäischen Luftraum in den Handel mit Emissionsrechten einfließen sollen. Bisher wollte Brüssel Fluglinien zum Erwerb von CO2-Verschmutzungsrechten auch für Flüge von und nach Europa verpflichten.
Staaten wie Russland, China oder die USA hatten die ursprünglichen Pläne abgelehnt, weil sie darin einen Eingriff in ihre Hoheitsrechte sehen. Die Europäer hoffen nun, dass die Kritiker die Kompromissbereitschaft der EU honorieren - und ihrerseits Zugeständnisse auf dem Weg zu einem globalen Abkommen machen, das den Luftverkehr in den Klimaschutz einbezieht. Bis 2016 soll solch eine Regelung gefunden sein, 2020 könnte sie in Kraft treten.
Kritik von Umweltverbänden
Delbeke räumte ein, dass der angebotene Deal niemanden glücklich machten. "Aber deshalb sind wir vielleicht nicht weit von einem Kompromiss entfernt." Umweltverbände kritisierten den Vorschlag Brüssels allerdings als unnötiges Zugeständnis.
Die EU hatte 2012 ihre international umstrittenen Vorschriften für den Treibhaus-Ausstoß zunächst für ein Jahr ausgesetzt, um der internationalen Luftverkehrsorganisation ICAO Zeit für eine international einheitliche Regelung zu geben. Der Flugverkehr ist Studien zufolge für etwa zwei Prozent des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes verantwortlich.