Diskussion um schärfere Regeln Union will Manager stärker in die Verantwortung nehmen
Die Unionsfraktion im Bundestag will offenbar schärfere Auflagen für Manager von Aktiengesellschaften - und nähert sich damit teilweise der SPD an. Laut einem Zeitungsbericht verständigte man sich unter anderem auf eine Eigenbeteiligung für Managementfehler.
Die Unionsfraktion im Bundestag soll sich auf schärfere Auflagen für Vorstände und Aufsichtsräte von Aktiengesellschaften geeinigt haben. Ursprünglich hatte sich der Koalitionsausschuss im März nur auf einen Minimalkompromiss verständigt.
Die "Financial Times Deutschland" berichtet, die Finanzexperten von CDU und CSU hätten sich darauf verständigt, dass Vorstände künftig bei ihren Haftpflichtversicherungen für Managementfehler eine Eigenbeteiligung übernehmen sollen. Damit übernähme die Union einen SPD-Vorschlag, den sie ursprünglich abgelehnt hatte.
Außerdem wolle die Union erreichen, dass Vorstände eine "Abkühlungsphase" von mindestens drei Jahren einlegen, bevor sie in den Aufsichtsrat wechseln. Dies hatte die Partei bereits im Koalitionsausschuss Anfang März gefordert.
Vertreter von Großunternehmen hätten argumentiert, dadurch gehe das Fachwissen der Manager verloren, schreibt das Blatt weiter. In der Unionsfraktion halte man dagegen, dass Vorstandschefs, die sofort in den Aufsichtsrat wechseln, dort nur die eigenen Fehler aus der Vergangenheit vertuschen wollten.
Missfallensvotum zu Vorstandsgehältern?
Die Union setze sich auch dafür ein, dass die Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften ein Missfallensvotum zu den Gehältern des Vorstands abgeben können, schrieb die Zeitung. Das Missfallensvotum solle aber nicht rechtsverbindlich sein.
Diskutiert werde in der Fraktion zudem, ob Boni für Manager erst nach fünf Jahren ausgezahlt werden können. Dadurch sollten sich die Führungskräfte stärker am langfristigen Erfolg des Unternehmens orientieren.