Maschinenbauer auf dem Sprung nach Asien Nach der Krise in die "Höhle des Löwen"
Der Maschinenbau hat die Krise schnell abgeschüttelt. Laut Verband sehen viele Firmen besonders im Ausland Wachstumschancen. Der Blick der Branche richte sich nach Asien. "Es ist besser, selbst in die Höhle des Löwen zu gehen als zu warten, bis der Löwe zu einem selbst kommt", so Verbandspräsident Lindner.
Die deutschen Maschinenbauer treibt es verstärkt ins Ausland. Eine große Mehrheit der Firmen wolle bis 2015 ihre Umsätze jenseits des Heimatmarktes nach oben schrauben, erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Dies habe eine Umfrage unter den Unternehmen ergeben. Vor allem größere Betriebe wollten ihre Produktion im Ausland verstärken und dort mehr Mitarbeiter beschäftigen.
Dabei richtet sich der Blick der Branche vor allem nach Asien, dem stärksten Absatzmarkt für Maschinen und Anlagen aus Deutschland. "Da das Wachstum zunehmend in Asien stattfindet, müssen die Unternehmen dort noch stärker präsent sein, auch mit Einkauf, Produktion und Entwicklung", sagte VDMA-Präsident Thomas Lindner.
"Die Höhle des Löwen"
Der Konkurrenzdruck aus Ländern wie China, Indien, Brasilien und Russland nehme zu. Fast die Hälfte der größeren deutschen Maschinenbauer rechne damit, dass in fünf Jahren ihr Hauptkonkurrent aus diesen Staaten kommt. Daher sollten die Unternehmen in diesen Ländern präsent sein. "Es ist besser, selbst in die Höhle des Löwen zu gehen als zu warten, bis der Löwe zu einem selbst kommt."
Engagement in China
Große Unternehmen sind bereits in China vertreten. Der börsennotierte Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister etwa beschäftigt dort über 500 Mitarbeiter und damit etwa ein Zehntel der Gesamtbelegschaft des Konzerns. Der Anlagenbauer Gea hatte kürzlich angekündigt, vor Ort im kommenden Jahr ein weiteres Werk aufzubauen. Gea beschäftigt in der Volksrepublik bereits rund 1600 Mitarbeiter. Im dritten Quartal war China mit einem Umsatzanteil von 14,3 Prozent der wichtigste Einzelmarkt für den Konzern.
Export ist Wachstumsmotor für die Branche
Die deutschen Maschinenbauer setzen bereits jetzt etwa drei Viertel ihrer Anlagen im Ausland ab. Auch der starken internationalen Nachfrage hat es die Branche zu verdanken, dass sie die Wirtschaftkrise so schnell hinter sich lassen konnte. Der VDMA erwartet 2010 ein Wachstum der Produktion um sechs Prozent und 2011 um acht Prozent. Im vergangenen Jahr war sie um ein Viertel eingebrochen. Der deutsche Maschinenbau ist überwiegend mittelständisch geprägt und beschäftigt mehr als 900.000 Menschen.