Reaktion auf die Wirtschaftskrise EU vergibt Mikrokredite an Arbeitslose
Die EU will den Weg aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit mit Mikrokrediten ebnen. Diese Mini-Darlehen sollen Menschen ohne Job eine Perspektive als Kleinunternehmer schaffen. Die EU-Staaten erhoffen sich davon, die steigende Arbeitslosigkeit einzudämmen.
Arbeitslose können künftig für den Sprung in die Selbstständigkeit Mikrokredite von der Europäischen Union bekommen. Nach dem Vorbild der Entwicklungsländer greift auch Europa Kleinstunternehmern mit solchen Mini-Darlehen unter die Arme.
Dem Beschluss der Arbeitsminister der 27 EU-Staaten zufolge sollen die Kredite von bis zu 25.000 Euro Menschen ohne Job eine Chance geben, sich als Existenzgründer selbstständig zu machen. Auch Firmen mit weniger als zehn Mitarbeitern und weniger als zwei Millionen Euro Umsatz können Mikrokredite erhalten. Die EU will bis 2014 insgesamt 100 Millionen Euro dafür einsetzen. Ab Juni können die Gelder fließen.
Mikrokredite sind vor allem aus Dritte-Welt-Ländern bekannt und unterstützen dort als Entwicklungshilfe die Ärmsten der Armen. Oft werden sie von speziellen Finanzdienstleistern vergeben wie der Grameen Bank des Friedensnobelpreisträgers Muhammad Yunus.
Antwort auf die Wirtschaftskrise
Die EU-Mitglieder wollen mit Mikrokrediten die steigende Arbeitslosigkeit eindämmen. Denn die Wirtschaftskrise hat die Zahl der Menschen ohne Job auf einen Rekordstand getrieben. EU-weit liegt die Quote derzeit bei 9,5 Prozent, knapp 23 Millionen Männer und Frauen sind arbeitslos. Besonders schlimm ist Spanien betroffen, wo fast jeder Fünfte ohne Arbeit ist. "Mikrokredite sind eine wichtige Antwort auf die Krise", sagte der spanische Arbeitsminister und Ratsvorsitzender Celestino Corbacho.
Das Europaparlament hatte dem Vorschlag bereits zugestimmt, nun geht es an die konkrete Umsetzung.