Manipulationen beim Benzinverbrauch Mitsubishi-Skandal weitet sich aus
Der Autokonzern Mitsubishi hat ein neuerliches Geständnis abgelegt: Die Manipulationen beim Benzinverbrauch könnten deutlich mehr Fahrzeuge betreffen, als bisher gedacht - in Japan sogar alle Autos. Aufgeflogen waren die neuen Unregelmäßigkeiten nach einer Razzia.
Der Skandal um manipulierte Spritverbrauchstests beim japanischen Autohersteller Mitsubishi zieht weitere Kreise. Mitsubishi räumte nun ein, dass bei weiteren Modellen regelwidrige Untersuchungsmethoden angewendet worden sein könnten. Es sei möglich, dass alle in Japan verkauften Modelle davon betroffen seien. Im Ausland habe sich die Firma aber an die dortigen Auflagen für Verbrauchstests gehalten, hieß es.
Mitsubishi hatte erst im April eingeräumt, den Benzinverbrauch mehrerer seit 2013 produzierter Modelle falsch angegeben zu haben - und zwar bei den Kleinwagen eK Wagon und eK Space sowie bei den für Nissan gebauten Modellen Dayz und Dayz Roox. Interne Untersuchungen ergaben dann aber, dass die Manipulation teilweise bis 1991 zurückreichten. Das Ergebnis einer externen Untersuchung steht noch aus.
Eine Milliarde Dollar Schaden?
Ungeklärt ist noch, wie Mitsubishi die Fahrzeughalter entschädigen soll und welche Strafen dem Autobauer drohen. So ist die Manipulation der Benzinverbrauch-Daten beispielsweise ein Verstoß gegen das japanische Gesetz für Treibstoffeffizienz. Demzufolge haben Autobesitzer bei gutem Verbrauch einen Anspruch auf Steuererleichterungen. Analysten schätzen, dass der Konzern für Strafen und Schadenersatzforderungen bis zu eine Milliarde Dollar auf den Tisch legen muss. Mitsubishi kündigte an, über die finanziellen Ressourcen zu verfügen, um den Fall zu bewältigen.
Vor der Bekanntgabe der neuen Hiobsbotschaft hatte Mitsubishi das japanische Verkehrsministerium über die Erkenntnisse informiert. Die neuen Unregelmäßigkeiten waren nach einer Razzia in den Forschungseinrichtungen der Firma aufgetaucht.