Organisation ruft zum Abbau der Schuldenberge auf OECD fordert "historische Konsolidierungsbemühungen"
Die Wirtschaft der Industriestaaten kommt nach Einschätzung der OECD langsamer als erhofft aus der Krise. Das Wachstum habe sich im Laufe des Jahres etwas abgeschwächt. Die Organsitaion forderte die Staaten zum Schuldenabbau und die Notenbanken zur langsamen Abkehr von niedrigen Zinsen auf.
Die OECD hat die Industriestaaten zum Abbau ihrer Schuldenberge aufgerufen. Dafür seien "historische Konsolidierungsbemühungen" notwendig, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria in Paris. Die Notenbanken sollten aus ihrer Politik des billigen Geldes auszusteigen, ohne die Unsicherheiten an den Finanzmärkten zu verschärfen. Als Zeitpunkt empfielt die Organisation die erste Jahreshälfte 2012. Sollte das Wachstum schwächer ausfallen als erwartet, müsste dieser Prozess verschoben werden.
Bereits jetzt habe die globale Wirtschaft im Jahresverlauf an Schwung verloren, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. Für das laufende Jahr prognostiziert die Organisation für die 33 OECD-Staaten einen realen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen 2,5 und 3,0 Prozent. Für 2011 wird eine leichte Abschwächung auf 2,0 bis 2,1 Prozent erwartet, bevor sich das BIP-Wachstum 2012 wieder auf 2,5 bis 3,0 Prozent erhöht.
Wachstum schwächer als im Juni erwartet
Für die Eurozone wird ein BIP-Wachstum zwischen 1,5 und 2,0 Prozent in diesem und im kommenden Jahr prognostiziert. Erst für 2012 wird in den Eurostaaten eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 1,75 bis 2,25 Prozent angenommen. In den USA hingegen dürfte die Wirtschaft dann bereits mit einer Rate von bis etwa 3,0 Prozent wachsen, nach 2,5 bis 3,0 Prozent im laufenden und circa 2,0 Prozent im kommenden Jahr. Für Japan wird ein Wachstum von etwa 3 Prozent im Jahr 2010 vorausgesagt, das sich danach allerdings nach und nach abschwächen dürfte.
Im Juni-Ausblick hatte die OECD für die USA noch ein BIP-Wachstum um 3,2 Prozent vorhergesagt. Für den OECD-Raum lag die Schätzung bei 2,8 Prozent, für die Eurozone bei 1,8 Prozent.