Nach dem Quelle-Aus Bund rechnet mit Rückzahlung des Massekredits
Ohne ihn hätte es schon den letzten Quelle-Katalog nicht mehr gegeben: Im Sommer spendierten Bund und einige Länder einen Massekredit über 50 Millionen Euro. Trotz Quelle-Aus sei man aber zuversichtlich, dass das Geld zurückgezahlt werde, erklärte jetzt das Bundeswirtschaftsministerium.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich vorsichtig optimistisch zur Rückzahlung des Massekredits für Quelle geäußert. Das Ministerium sei "relativ zuversichtlich", dass die im Sommer gewährte Nothilfe über 50 Millionen Euro zurückgezahlt werden könnten, sagte ein Sprecher.
Der Bund sowie Bayern und Sachsen, in denen es wichtige Quelle-Standorte gibt, hatten den Massekredit im Frühsommer gewährt, um Quelle unter anderem den Einkauf von Winterware und die Katalogproduktion zu ermöglichen.
Der Sprecher sagte, der Massekredit sei aber nicht "die allererste Priorität" der Bundesregierung. Vielmehr gehe es jetzt um die Zukunft der betroffenen Quelle-Beschäftigten. Die Bundesagentur für Arbeit müsse sich jetzt um die Mitarbeiter kümmern und sie unterstützen. Für die Beschäftigten habe das Aus "die bittersten Konsequenzen".
"Keinen besonderen Grund" für Guttenbergs Schweigen
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte seinerzeit betont, Quelle habe das Darlehen nur bekommen, weil sicher sei, "dass die Mittel auch zurückfließen". Dies sei gesichert, weil der Staatskredit bei einer Pleite vorrangig aus der Insolvenzmasse zurückgezahlt würde. Guttenberg hatte das Überleben von Quelle trotz des Kredits nicht für gesichert gehalten und erklärt, der Kredit könne auch für eine geordnete Insolvenz dienen, an deren Ende der Versandhändler abgewickelt werden könne.
Auf Nachfrage, warum Guttenberg sich bislang zum Quelle-Aus nicht öffentlich geäußert habe, sagte der Sprecher, dafür gebe es keinen "besonderen Grund". Der Minister werde laufend informiert, nehme derzeit aber an den Koalitionsverhandlungen teil. Er werde sich sicherlich "zu gegebener Zeit" noch einmal einschalten. Jetzt sei "in erster Linie" die Bundesagentur für Arbeit am Zuge.