Russland kämpft gegen Rubel-Verfall Eine Stütze in Milliardenhöhe
Um die Talfahrt des Rubel zu stoppen, hat die russische Zentralbank 2014 hohe Summen investiert. Insgesamt belaufen sich die Kapitalspritzen auf 76,1 Milliarden Dollar und 5,4 Milliarden Euro. Grund für den Rubel-Verfall ist unter anderem der niedrige Ölpreis.
Die russische Zentralbank hat Zahlen vorgelegt, die ihre Maßnahmen gegen den Wertverfall des Rubel im vergangenen Jahr bilanzieren. Zur Stützung der russischen Währung stellte sie 76,1 Milliarden Dollar und 5,4 Milliarden Euro bereit.
Mit einer Kapitalspritze von 22,3 Milliarden Dollar stützte die Zentralbank den Rubel demnach im März, als Russland die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim annektierte. Wegen des dramatischen Falls des Ölpreises sprang sie dem Rubel im Oktober mit 27,2 Milliarden Dollar bei, im Dezember mit weiteren 11,9 Milliarden Dollar. Über die Monate verteilt kommen weitere 14,7 Milliarden Dollar hinzu.
Der Rubel hatte im Laufe des vergangenen Jahres gegenüber dem Dollar 41 Prozent seines Wertes verloren, gegenüber dem Euro 34 Prozent. Der Verfall der russischen Währung hatte sich in den letzten Wochen des Jahres 2014 beschleunigt und für Panik in der Bevölkerung gesorgt. Viele Russen tauschten ihr Erspartes in ausländische Währungen um oder gaben rasch Geld aus. Seither hat sich der Rubel stabilisiert, verharrt aber weiter auf niedrigem Niveau.
Von Öleinnahmen abhängig
Gründe für den Wertverlust der russischen Währung sind die wegen der Ukraine-Krise verhängten Wirtschaftssanktionen des Westens gegen Moskau und der Verfall des Ölpreises. Der russische Staatshaushalt hängt stark von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft ab. Im Gesamtjahr 2014 stiegen die Preise in Russland um 11,4 Prozent an. Die Inflation wurde auch vom Embargo angetrieben, das Russland als Reaktion auf die Sanktionen gegen westliche Lebensmittel verhängt hatte.
Vergangene Woche hatte die Ratingagentur Fitch Russland wegen des schlechten Ausblicks auf die niedrigste Investitionsstufe herabgestuft. Die Regierung rechnet mit einem Schrumpfen der Wirtschaft um vier Prozent, sollte der Ölpreis weiter niedrig bleiben.