Merkel trifft griechischen Premier Samaras Keine neuen Zusagen für Griechenland
Offensiv hatte Griechenlands Premier Samaras für einen weiteren Aufschub bei der Konsolidierung des Haushalts geworben. Zwei Jahre mehr Zeit bräuchte sein Land, um die Sparauflagen zu erfüllen. Kanzlerin Merkel erfüllte ihm diesen Wunsch jedoch nicht. Ein Treffen der beiden verlief freundlich, aber ergebnislos.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich erneut gegen einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen. "Ich möchte, dass Griechenland Teil der Euro-Zone bleibt", sagte Merkel nach einem gut einstündigen Gespräch mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras in Berlin.
Gleichzeitig ermahnte sie Samaras, die Reform- und Sparzusagen seiner Regierung einzuhalten. Athen müsse die Erwartungen der EU-Partner erfüllen. Den Worten müssten auch Taten folgen. Zu einem möglichen Aufschub der Haushaltskonsolidierung, wie ihn Samaras gewünscht hatte, äußerte sie sich nicht konkret. Zunächst solle der Bericht der Troika für Griechenland abgewartet werden.
Samaras: "Wir sind ein stolzes Volk"
Samaras sagte, er sei überzeugt, dass die Troika zu einer positiven Bewertung der griechischen Reformanstrengungen kommen werde: "Wir sind ein sehr stolzes Volk, und wir mögen nicht, von geliehenem Geld abhängig zu sein." Sein Land benötige aber Chancen für Wachstum und "Zeit zum Atmen".
Die Griechen möchten erst 2016 die Neuverschuldungsregeln des Maastricht-Vertrages wieder einhalten müssen, also eine Neuverschuldung von drei Prozent. Derzeit ist es bedeutend mehr, und international vereinbart ist, dass Athen so stark sparen muss, dass man bereits 2014 wieder halbwegs solide wirtschaftet.
Das Treffen mit Merkel bezeichnete Samaras als einen Neuanfang. Man habe damit "den Startschuss für neue Beziehungen" gegeben. Natürlich erwarte man Lösungen nicht mit dem ersten Schritt. "Aber wir sind überzeugt, dass wir einen guten Start hatten."