Kampf gegen Steuerbetrug Aus für Schweizer Bankgeheimnis
Die EU und die Schweiz haben ein weitreichendes Steuerabkommen geschlossen. Danach wollen die Parteien ab dem Jahr 2018 alle Kontodaten miteinander teilen. Dies bedeutet das endgültige Aus für das Schweizer Bankgeheimnis - jedenfalls für EU-Bürger.
Im Kampf gegen die grenzüberschreitende Steuerflucht haben die Schweiz und die EU ein Abkommen über den Austausch von Bankdaten ab dem Jahr 2018 abgeschlossen. Dann soll die Schweiz jährlich die Daten der steuerpflichtigen EU-Bürger an Brüssel übermitteln, die in der Schweiz ein Konto haben. Die Daten beinhalten unter anderem Namen, Adressen, Steuernummer und Geburtsdatum sowie Informationen zum Kontostand und Zinserträgen oder Dividenden.
"Neue Ära der Steuer-Transparenz"
"Es eröffnet eine neue Ära der Steuer-Transparenz und markiert de facto das Ende des Bankgeheimnisses für die EU und die Schweiz", sagte der für Steuern zuständige EU-Kommissar Pierre Moscovici.
Mit dem Abkommen halten sich die Schweiz und die EU laut Kommission an weltweite Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) und der G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Die Schweiz ist seit langem in den Kampf der EU gegen Steuerhinterziehung eingebunden, jetzt sei aber eine neue Qualität erreicht, sagte Moscovici.
Weitere Abkommen in Vorbereitung
Die Kommission verhandelt derzeit ähnliche Abkommen mit Andorra, Liechtenstein, Monaco und San Marino. Sie sollen noch vor Jahresende unterzeichnet werden.