Hochgeschwindigkeitszüge in Japan Durchschnittliche Verspätung von 0,3 Minuten
Japans Hochgeschwindigkeitszüge "Shinkansen" verbinden seit 1964 Metropolen des Landes und bislang gab es nur einen ernsthaften Unfall. Doch damit nicht genug: Zwischen Tokio und Osaka liegt die durchschnittliche Verspätung bei 0,3 Minuten.
Von Peter Kujath, ARD-Hörfunkstudio Tokio
Wer in Japan mit dem "Shinkansen" unterwegs ist, der kann sich darauf verlassen, pünktlich und sicher ans Ziel zu kommen – und das obwohl oder gerade weil, die ehemals staatliche Bahngesellschaft seit 1987 in sechs unterschiedlich große Einheiten aufgeteilt worden ist, und drei davon mittlerweile erfolgreiche börsennotierte Unternehmen sind.
Wenn man alle "Shinkansen"-Züge an einem Tag zusammennimmt, dann haben sie gemeinsam weniger als eine halbe Minute Verspätung, erklärt ein Sprecher von JR East, der größten japanischen Bahngesellschaft. Im Jahresbericht 2007 der Aktiengesellschaft JR Central, die die wichtige "Shinkansen"-Strecke zwischen Tokio und Osaka betreibt, ist sogar nur von einer durchschnittlichen Verspätung von 0,3 Minuten pro Zug die Rede - und das bei 305 Zügen pro Tag und 145 Millionen Passagieren pro Jahr. Die enorme Pünktlichkeit setzt die Zugführer allerdings unter großen Druck. Wer mehr als eine Minute Verspätung hat, muss bereits zur sogenannten Nachschulung.
Eigentlich nur ein Unfall
Seit 1964 ist der "Shinkansen" in unterschiedlichen Generationen im Einsatz und bisher ist es nur zu einem einzigen ernsthaften Unfall gekommen, als ein Erdbeben von der Stärke 6,4 den Joetsu-"Shinkansen" zwischen Tokio und Niigata entgleisen lies. Menschen wurden nicht verletzt.