Neuer Beschäftigungspakt vereinbart Siemens will in Deutschland nie mehr kündigen
Der Elektronikkonzern Siemens hat seinen deutschen Mitarbeitern eine unbefristete Beschäftigungsgarantie gegeben. "Das ist ein klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Deutschland", sagte Konzernchef Lösche. Statt betriebsbedingter Kündigungen solle es Versetzungen oder Kurzarbeit geben.
Der Elektronikkonzern Siemens hat seinen 128.000 Mitarbeitern in Deutschland eine unbefristete Standort- und Jobgarantie gegeben. Der Konzern werde auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, sagte Siemens-Chef Peter Löscher in München. Sollten Personalanpassungen notwendig werden, wolle Siemens mit Alternativen wie einem Personalausgleich zwischen den Standorten oder Kurzarbeit arbeiten. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin ist die Vereinbarung unbefristet, allerdings nach Ablauf von drei Jahren kündbar.
"Das ist ein klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Deutschland. Siemens ist ein verantwortungsvoller Arbeitgeber", sagte Löscher weiter. Demnach gilt die Standort- und Beschäftigungssicherung künftig für den gesamten Konzern mit seinen deutschen Tochtergesellschaften. Ausnahme sei nur die Siemens IT Solutions and Services GmbH, da es für diese Gesellschaft eigene tarifvertraglich geregelte Zusicherungen gebe.
Gegenleistung für Verzicht in der Wirtschaftskrise?
Der Pakt löst eine vergleichbare Vereinbarung aus dem Sommer 2008 ab, die auf zwei Jahre befristet war. Damals ging es darum, ein milliardenschweres Einsparprogramm samt Abbau tausender Arbeitsplätze in Vertrieb und Verwaltung abzufedern. Dass der neue Pakt nun unbefristet laufen soll, wird der "Welt" zufolge bei Betriebsrat und Gewerkschaft als Zugeständnis von Siemens gesehen, nachdem die Beschäftigten in der Wirtschaftskrise unter anderem durch Kurzarbeit Verzicht geübt hätten.