Wirtschaftskrise im Euro-Land In Spanien wächst nur der Schuldenberg
Spaniens Schuldenberg wächst - trotz des strikten Sparkurses. Die Staatsschulden betrugen Ende 2012 rund 884 Milliarden Euro. Das sind 84 Prozent der Wirtschaftsleistung, der höchste Wert seit Einführung der Statistik 1999. Ein Grund für den Anstieg: die EU-Hilfskredite zur Sanierung der Banken.
Trotz der drastischen Einsparungen der Madrider Regierung sind die Schulden des spanischen Staates im vorigen Jahr kräftiger gestiegen als je zuvor. Wie die spanische Zentralbank mitteilte, betrugen die Staatsschulden im Dezember 2012 rund 884 Milliarden Euro. Das sind 84,1 Prozent der Wirtschaftsleistung - also des Bruttoinlandsprodukts (BIP) - und zugleich der höchste Wert seit Einführung der Statistik 1999. Die Regierung hatte eigentlich mit 79,8 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Dezember 2011 erhöhte sich der Anteil des Schuldenbergs am BIP um den Rekordwert von 14,8 Prozentpunkten.
Rettungsmilliarden erhöhen den Schuldenberg
Grund für den Anstieg ist vor allem die Neuverschuldung Spaniens. Die Regierung in Madrid musste aus dem europäischen Rettungspaket 40 Milliarden Euro in Anspruch nehmen, um damit seine angeschlagenen Banken zu retten. Diese Hilfen schlagen auf den Schuldenstand durch.
Die EU-Kommission befürchtet, dass dieser bis 2014 auf 101 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen wird. Zum Vergleich: Für Deutschland wird ein Rückgang auf 78,3 Prozent erwartet. Die EU-Verträge sehen eigentlich eine Obergrenze von 60 Prozent vor.
Neben der teuren Bankenrettung macht sich auch die Rezession bemerkbar. Sie drückt die Steuereinnahmen. Das Bruttoinlandsprodukt der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone dürfte in diesem Jahr mit 1,4 Prozent ähnlich stark schrumpfen wie 2012.