Deutsche sparen in der Krise Die Rückkehr des Sparbuchs
Die Deutschen haben nach Angaben des Sparkassenverbands im vergangenen Jahr einen Sparrekord erzielt. Insgesamt wurden demnach 178,5 Milliarden Euro auf die Seite gelegt - und 62 Prozent der Bundesbürger nutzten dafür ein Sparbuch. Sicherheit sei zum entscheidenden Anlagekriterium geworden, sagte Verbandschef Haasis.
In der Krise legen die Deutschen mehr Geld auf die hohe Kante. Die Sparquote, also der Anteil der Ersparnisse am Einkommen, ist 2008 auf 11,2 Prozent gestiegen. Das ist mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr der höchste Stand seit 1993, wie der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Heinrich Haasis, berichtete.
Laut seiner Prognose bleibt die Sparquote in diesem Jahr ähnlich hoch. Mehr gespart wird europaweit nur in der Schweiz, Frankreich und Österreich. Der EU-Durchschnitt liegt bei 6,5 Prozent des Einkommens. Insgesamt legten die Bundesbürger 2008 rund 178,5 Milliarden Euro beiseite. Das ist neuer Rekord; die Summe liegt um 13 Milliarden Euro über dem Wert von 2007.
Krisengewinner Sparbuch
Großer Gewinner dabei war nach Angaben des DSGV das Sparbuch. Zusammen mit höherverzinslichen Sparformen wie dem Zuwachssparen legten 62 Prozent der Deutschen hier ihr Geld an. Damit lag das Sparbuch erstmals seit Jahren vor Lebens- und Rentenversicherungen (60 Prozent), Bausparverträgen (51 Prozent) und selbst genutzten Immobilien (50 Prozent). Über Aktienanlagen verfügen nur noch 22 Prozent der Bürger.
Sicherheit Kriterium Nummer eins
"Sicherheit ist mit ganz großem Abstand das wichtigste Anlageziel überhaupt", zitierte Haasis aus dem Sparkassen-Vermögensbarometer, für das 2000 Deutsche befragt wurden. 75 Prozent hätten das angegeben. Es rangiert mit großem Abstand vor anderen Kriterien wie Lebens- und Familienplanung, Verfügbarkeit und Hinterbliebenenschutz. Das Ziel einer hohen Rendite kommt erst abgeschlagen auf Platz elf.