Ab Oktober 2025 Die taz stellt Printausgabe ein
Als erste überregionale Zeitung erscheint die taz bald nur noch rein digital - zumindest unter der Woche. Damit macht das Blatt einen harten Schnitt, über den andere Verlagshäuser bislang nur nachdenken.
Ab dem 17. Oktober 2025 wird es unter der Woche keine gedruckte Ausgabe der taz mehr geben. Das kündigte der Verlag auf der Genossenschaftsversammlung in Berlin an. Dafür soll eine neu gestaltete Internetseite präsentiert werden. Lediglich für die Wochenzeitung wochentaz ist weiterhin eine Druckausgabe vorgesehen.
Seit 2018 verfolgt die taz laut eigenen Angaben das strategische Ziel, den Rückgang im traditionellen Print-Abo-Geschäft zu kompensieren und dabei die Leser-Reichweite zu steigern. Mit dem Abschied von der gedruckten werktäglichen taz habe man nach einem langen Prozess eine wichtige Entscheidung getroffen, um die wirtschaftliche Zukunft der Zeitung zu sichern, erklärte die Geschäftsführung.
Markt entwickelt sich weg von Printausgaben
Damit ist die linke Zeitungsmarke eines der ersten Medienhäuser in Deutschland, das einen solchen harten Schnitt macht. Verlage und Redaktionen diskutieren seit Jahren, wie lange sich gedruckte Zeitungsausgaben noch lohnen werden. Deshalb haben Medienhäuser in den letzten Jahren ihre digitalen Angebote ausgebaut.
"Die taz ist nicht in der Krise"
Neben dem e-Paper soll der Mitteilung zufolge auch die taz-App ausgebaut werden. "Wir sind glücklich und erleichtert, dass alle Zukunftsprodukte der taz jetzt so weit entwickelt und auch so erfolgreich sind, dass wir diesen wichtigen Schritt in die publizistische Zukunft der taz gehen können", erklärte die Geschäftsführung.
"Die taz ist nicht in der Krise. Wir agieren aus einer Position der Stärke heraus", betonten die Chefredakteurinnen Barbara Junge und Ulrike Winkelmann. "Wir wissen ja längst, dass taz-Journalismus auf allen Kanälen funktioniert, digital ebenso wie in print." Die technischen Umbrüche könnten "sogar Kräfte für noch mehr Journalismus freisetzen, damit die taz die wichtigste linke, progressive Stimme in der deutschen Medienlandschaft bleibt", erklärten beide.