Inflationsrate höher als im Vorjahr Preise stiegen 2010 um 1,1 Prozent
Trotz des kräftigen Aufschwungs sind die Verbraucherpreise im laufenden Jahr erneut relativ langsam gestiegen. Sie lagen im Durchschnitt um 1,1 Prozent höher als 2009. Die Teuerungsrate fiel damit fast dreimal höher aus als im Vorjahr. Sie blieb aber noch deutlich unter dem langjährigen Schnitt.
Die Verbraucherpreise sind im laufenden Jahr um 1,1 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts mussten die Kunden vor allem für leichtes Heizöl, für Kraftstoffe sowie für Obst und Gemüse mehr Geld ausgeben. Die Teuerungsrate lag 2010 damit deutlich höher als im Rezessionsjahr 2009, als eine Inflationsrate von lediglich 0,4 Prozent registriert wurde. Dennoch stiegen die Lebenshaltungskosten auch im laufenden Jahr deutlich langsamer als im langjährigen Durchschnitt. Seit der Wiedervereinigung zogen die Preise im Schnitt um 1,9 Prozent pro Jahr an.
Im Dezember 2010 beschleunigte sich die Inflation im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber November um 1,0 Prozent und lagen laut ersten Ergebnissen um 1,7 Prozent höher als im Dezember 2009. Detaillierte Ergebnisse will das Statistische Bundesamt Mitte Januar vorlegen.
Aufwändige Preisermittlung
Um die Lebenshaltungskosten zu ermitteln, schicken die Statistiker jeden Monat Hunderte Mitarbeiter in in 188 Städte und Gemeinden. Dort werden die Preise ausgewählter Waren und Dienstleistungen festgestellt. Hinzu kommt eine zentrale Preiserhebung mithilfe von Recherchen im Internet oder in Versandhauskatalogen. Auf diese Weise werden monatlich etwa 300.000 Einzelpreise erfasst.
In einem zweiten Schritt werden die einzelnen Waren und Dienstleistungen gewichtet - je nachdem, wie hoch ihr Anteil an den Konsumausgaben der privaten Haushalte ist. Das höchste Gewicht haben Mieten und Wohnnebenkosten: Etwa 30 Prozent der Konsumausgaben wendet ein privater Haushalt dafür auf. An zweiter Stelle folgen mit 13,2 Prozent die Ausgaben für den Verkehr - also etwa Kosten für den Kauf und Betrieb eines Autos bis hin zu den Ausgaben für den Öffentlichen Nahverkehr. Lebensmittel (10,4 Prozent) sowie Freizeit, Kultur und Unterhaltung (11,6 Prozent) machen ebenfalls einen Großteil der Konsumausgaben aus.