Nach Flugzeugabsturz des Gründers Unister meldet Insolvenz an
Nach dem Unfalltod von Gründer Thomas Wagner hat der Reisevermittler Unister Insolvenz angemeldet. Kunden, die über eines der Portale wie "ab-in-den-urlaub.de" oder "fluege.de" ihren Urlaub gebucht haben, sollen trotzdem geschützt sein.
Wenige Tage nach dem Tod ihres Gründers Thomas Wagner hat die Internet-Holding Unister Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Leipzig habe für die Firma, zu der Internet-Portale wie "ab-in-den-urlaub.de" und "fluege.de" gehören, Lucas Flöther als Insolvenzverwalter eingesetzt, teilte Flöthers Kanzlei mit.
"Die vorläufige Insolvenz bietet vor allem kurzfristige finanzielle Sicherheit", erläuterte der Insolvenzverwalter. Es gehe darum, die Einheit des Unternehmens zu erhalten. "Auf dieser Grundlage kann sich die Unister Holding dann langfristig wieder stabil aufstellen." Die 2002 von Wagner gegründete Firma beschäftigt 1100 Mitarbeiter. Die Tochter Travel24.com ist börsennotiert.
Warum Urlauber nicht betroffen sein sollen
Verbraucher, die über eines der Unister-Portale ihren Sommerurlaub gebucht haben, sind von der Pleite zunächst einmal nicht betroffen. Ihr Vertragspartner ist nämlich nicht das Vergleichsportal - sondern der Reiseveranstalter.
Etwas komplexer wird die Sache allerdings dadurch, dass Unister viele User an den hauseigenen Veranstalter Urlaubstours vermittelt hat. Geht auch der pleite, müssten sich die Reisenden darauf verlassen, dass die gesetzliche Insolvenzversicherung einspringt. Flöther zufolge gilt der Insolvenzantrag aber nur für die Unister Holding. Die operativen Gesellschaften der Firmengruppe seien nicht betroffen.
Wagner war am Donnerstag mit einem Flugzeug über Slowenien abgestürzt. Auch der Unister-Gesellschafter Oliver Schilling kam bei dem Unglück ums Leben. Die beiden waren auf dem Rückweg von Venedig, wo sie nach Angaben des Unternehmens potenzielle Investoren getroffen hatten. Laut Medienberichten wurde an der Absturzstelle ein Geldkoffer mit mehreren Millionen Euro gefunden.